Frage an Kai Wegner von Ingrid K. bezüglich Umwelt
Das Kohleausstiegsgesetz, das übermorgen verabschiedet werden soll, würde dafür sorgen, dass viel mehr CO2 in die Atmosphäre gelangen würde, als mit dem Pariser Abkommen vereinbar. Die Klimakatastrophe würde angeheizt statt abgewendet.
Werden Sie für dieses Kohleausstiegsgesetz stimmen oder dagegen?
Und falls Sie dafür stimmen(was ich nicht hoffen will!), wie erklären sie dann Ihren Kindern in 5 oder 10 Jahren, warum Sie für dieses Gesetz gestimmt haben? Warum Sie nicht alle Hebel in Bewegung gesetzt haben um die Klimakatastrophe zu verhindern als man das noch konnte, obwohl Sie doch im Parlament saßen? Was kann Ihnen mehr wert sein, als das Leben Ihrer Kinder?
Sehr geehrte Frau Kunkel,
vielen Dank für Ihre Nachricht vom 30. Juni 2020 zum Kohleausstiegsgesetz und die damit verbundenen Anmerkungen. Gerne nehme ich dazu nachfolgend Stellung.
Mit dem Kohleausstiegsgesetz eben wir den Weg, um die Verstromung von Kohle in Deutschland zu beenden, und zwar planbar und wirtschaftlich vernünftig. Mit dem Kohleausstieg werden wir neben dem Ausstieg aus der Kernenergie ein zweites energiepolitisches Mammutprojekt stemmen. Wir zeigen als eines der größten Industrieländer, dass es möglich ist, Kernenergie und Kohle zu ersetzen und zugleich neue wirtschaftliche Perspektiven für die betroffenen Regionen und Beschäftigten zu schaffen. Das Ziel, eine effiziente, nachhaltige, verlässliche und bezahlbare Energieversorgung des Wirtschaftsstandorts Deutschlands zu sichern, haben wir dabei stets im Blick.
Spätestens 2038 wird keine Braun- oder Steinkohle in Deutschland mehr verstromt. Falls die Versorgungssicherheit in den Überprüfungsjahren 2026, 2029 und 2032 dies zulässt, ist sogar drei Jahre früher, also 2035, schon Schluss. Der nun vereinbarte Stilllegungspfad ist planbar und ökonomisch vernünftig. Wir haben genaue Ziele vorgegeben und zugleich marktwirtschaftliche Anreize gesetzt, damit die Hälfte aller Kohlekapazitäten bereits in den 2020er Jahren stillgelegt werden und eine deutliche CO2-Einsparung so früh wie möglich einsetzen kann.
Bei all unseren energiepolitischen Entscheidungen müssen wir darauf achten, dass die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz erhalten bleibt. Mit dem Kohleausstiegsgesetz arbeiten wir entschieden dafür, die die CO2-Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einzuhalten und zugleich eine nachhaltige, sichere und bezahlbare Energieversorgung des Wirtschaftsstandorts Deutschlands sicherzustellen. Dafür werde ich mich auch in Zukunft mit Nachdruck einsetzen.
Mit den besten Grüßen
Kai Wegner