Frage an Kai Vogel von Bengt Andreas H. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Abgeordneter Vogel,
der Regionalzug zwischen Kiel und Hamburg hält seit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Monat nicht mehr in der Kreisstadt Pinneberg.
Es handelt sich dabei um einen stündlich verkehrenden, langen, doppelstöckigen Zug.
Das hat gravierende Auswirkungen auf das Leben vieler Bürger Pinnebergs, die nunmehr mit der S- Bahn fahren müssen (Verdoppelung der Fahrtzeit) oder mit dem verbliebenen Itzehoer Zug - welcher schon vor dem Fahrplanwechsel in Pinneberg hielt.
Er ist kurz, einstöckig - und natürlich nach dem Wegfall des zusätzlichen langen zweistöckigen Zuges katastrophal überfüllt.
Es gibt angenehmere Anlässe, sich an Urlaubsreisen in exotische Länder mit skurrilem ÖPNV zu erinnern als der tägliche Weg zur Arbeit.
Da dieses Chaos so überaus vorhersehbar war, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mitteilen könnten
a) wie Sie zur der Entscheidung der LVS stehen, keinen Halt für Pinneberg zu bestellen,
b) wie Sie hier die Interessen der Einwohner Ihres Wahlkreises wahrgenommen haben,
c) wie Sie jene insoweit künftig wahrzunehmen gedenken,
d) wie hoch jeweils die Zeit- und die Kostenersparnis durch den Verzicht auf den Halt in Pinneberg ist,
e) wie Sie die mittelfristige Entwicklung der Verkehrsbelastung auf den Autobahnen 23 und 7
einschätzen.
Sofern Sie sich als Abgeordneter der Regierungsfraktion, unseres Wahlkreises und Mitglied des Wirtschaftsausschusses nicht für diese Themen zuständig halten sollten, wird höflich gebeten, mitzuteilen, an wen ich mich alternativ wenden könnte. Oder zusätzlich.
Mit freundlichen Grüßen
Bengt Hausen
Sehr geehrter Herr Hausen,
entschuldigen Sie die viel zu späte Rückmeldung. Doch lieber zu spät und dafür fundierter, als nie. Hier die einzelnen Antworten:
a) wie Sie zur der Entscheidung der LVS stehen, keinen Halt für Pinneberg zu bestellen:
Es war nicht die Entscheidung der LVS, keinen zusätzlichen Halt für Pinneberg zu bestellen. Es hat hierfür eine Ausschreibung des Landes für die Zugverbindungen Netz-Mitte gegeben. Die Entscheidung, hier die Nordbahn als Anbieter zu bevorzugen, wurde durch den Wirtschaftsausschuss des Landtages getroffen. Diese Entscheidung wurde vor meiner Zeit als Abgeordneter bereits im Jahre 2011 getroffen. Wäre ich zu diesem Zeitpunkt bereits Mitglied des Landtages gewesen, hätte ich dieser Ausschreibung so nicht zugestimmt, da eine Verschlechterung der Zughalte u.a. in Pinneberg damit einher ging.
b) wie Sie hier die Interessen der Einwohner Ihres Wahlkreises wahrgenommenhaben:
Die Interessen für den Wahlkreis konnte ich damals noch nicht wahrnehmen, da ich noch nicht im Landtag war.
c) wie Sie jene insoweit künftig wahrzunehmen gedenken:
Ich habe mich für deutlich mehr Zughalte am Bahnhof Pinneberg eingesetzt. Es sind 12 zusätzliche Halte dabei herausgekommen. Ob dieses am Ende reicht, muss nun ein paar Monate später bewertet werden. Da es aktuell keine Kritik mehr an dem bestehenden Fahrplan gibt, scheinen die zusätzlichen Halte für Pinneberg vorerst ausreichend zu sein.
d) wie hoch jeweils die Zeit- und die Kostenersparnis durch den Verzicht auf den Halt in Pinneberg ist:
Die Ausschreibung werden in nicht öffentlichen Sitzungen behandelt. Da ich noch nicht Mitglied des Gremiums war, habe ich keinen in diese Unterlagen.
e) wie sehen Sie die mittelfristige Entwicklung der Verkehrsbelastung auf den Autobahnen A23 und A7?
Die Verkehrsprognosen gehen von einer steigenden Verkehrsbelastung für die A7 und die A23 aus. Daher wird die A7 aktuell auf sechs Spuren ausgebaut und die A23 soll innerhalb der kommenden Jahre ausgebaut werden.
Herzliche Grüße
Kai Vogel
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