Frage an Kai Grimm von Hanns-Jürgen W. bezüglich Wirtschaft
Wie viel teurer soll der Haushaltsstrom noch werden ??
Allein die Kosten der Netznutzung und Konzessionabgabe bzw. Kraft-Wärme-Kopplung betragen im
vorliegendem Falle 234 % der reinen Stromkosten, dazu kommt noch die Stromsteuer und MwSt
sowie 4 weitere kleine Beträge. Das bedeutet - jetzt ganz theoretisch - dass im vorliegendem Falle
der Strom € 101,-- kostet, aber alle möglichen Kosten € 331,-- (328 %) betragen.
Es gibt nur eine Alternative: die Anschaffung ein öl- oder gasbetriebenen Generators, so man nicht
im 4. Stock eines Mietshauses wohnt.
Sehr geehrter Herr W.,
ich danke Ihnen für Ihre Frage. Ich kann verstehen, dass Sie der Anstieg
der Strompreise in den vergangenen Jahren beunruhigt. Ich bin da kein
Experte und musste mich ein wenig belesen, will Ihnen aber meine
Gedanken anbieten:
Der Preis besteht zu über 50% aus Steuern bzw. Abgaben (Quelle:
https://strom-report.de/strompreise/strompreis-zusammensetzung/), ist
also ein Stück weit politisch gewollt. Der wesentliche Kostentreiber für
Privatpersonen ist dabei die EEG-Umlage mit etwa 20%. Dieser Anteil
dient der Förderung erneuerbarer Energien, die sehr erfolgreich war (von
6% im Jahr 2000 auf knapp 38% im Jahr 2018,
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/erneuerbare-energien.html). Die
Umlage ist sehr erfolgreich und ermöglicht den Produzenten nachhaltiger
Energie eine wirtschaftliche Existenz - das Geld ist insofern gut
investiert.
Mit zunehmender Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energien sollte
die Umlage auch wieder fallen, das wäre im Sinne der Sache. Die
aktuellen Prognosen bestätigen das: Die Agora Energiewende geht davon
aus, dass die EEG-Umlage ihren Gipfel erreicht hat
(https://www.agora-energiewende.de/presse/neuigkeiten-archiv/die-eeg-umlage-steigt-2020-leicht-an-der-kostengipfel-ist-fast-erreicht/).
Ich denke daher, es ist angebracht, der weiteren Entwicklung mit
Optimismus entgegen zu blicken.
Herzliche Grüße
Kai Grimm
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