Frage an Kai Abruszat von Ronald B. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Abruszat,
wie stehen Sie zur Aussage der Suchtbeauftragten der Bundesregierung Frau Mechthild Dyckmanns im Hinblick auf die Suchtgefährdung durch Spielautomaten?
Frau Dyckmanns, Ihre Parteifreundin, hatte in der Presse geäußert, dass die größte Suchtgefährdung von Spielautomaten ausgehe.
Sehen Sie zwischen Ihrem Engagement zu Gunsten der Spielhallenindustre einen Widerspruch zur Forderunng Ihrer Parteifreundin nach Abschaffung der Spielautomaten in Gaststätten?
Warum sollen lediglich die Spielautomaten in Gaststätten abgeschafft werden und gleichzeitig die wesentlich gefährlicheren Spielautomatencentren mit bis zu 120 Automaten beibehalten werden?
Besteht möglicherweise ein Zusammenhang mit den Parteispenden durch einen der größten Spilhallenbetreiber?
Sehr geehrter Herr Brandenstein,
aus Ihrer Frage schließe ich, dass Sie bereits eine vorgefertigte, unverrückbare Auffassung haben, so dass es für mich schwierig ist, mit Ihnen einen Austausch von Argumenten vorzunehmen.
Für mich nehme ich ausdrücklich in Anspruch, dass Parteispenden keinerlei Einfluss auf meine politische Arbeit und Ausrichtung haben.
Im Übrigen würde mich Ihre Meinung interessieren, ob Sie dann konsequenter Weise auch die Auffassung haben, dass das staatliche Glückspiel (Lotto; Fußballwetten; Spielcasinos) ebenfalls spielsüchtig macht und deshalb verboten gehört.
Meine Überzeugung geht dahin, dass Suchtpotentiale eben nicht durch staatliche Verbote, sondern durch systematische Aufklärung minimiert werden können. Ich denke, es ist falsch, alle Bereiche des Lebens umfassend regeln und vorschreiben zu wollen. Aber leider gibt es immer mehr Vertreter im Bereich Politik und Medien, die dieses - bis hin zu der Frage, welche Lebensmittel demnächst auf dem Speiseplan stehen - propagieren. Hierzu zähle ich mich ausdrücklich nicht.
Im Übrigen teile ich die in Ihren Fragestellungen auftretende Besorgnis bezüglich einer Zunahme von Spielsucht und halte es daher für zwingend, dass alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, wie bei anderen Suchtpotentialen auch, zukunftsweisende Konzepte entwickeln, präventiv zu wirken beziehungsweise betroffenen Menschen zu helfen.
Freundliche Grüße
Kai Abruszat