Frage an Jutta Krellmann von David P. bezüglich Umwelt
Die brandenburgische Landesregierung aus SPD und DIE LINKE haben am Dienstag gemeinsam - trotz großer Proteste - für den Aufschluss des neuen Tagebaus Welzow Süd II gestimmt.
DIE LINKE bricht damit ihr Wahlversprechen. Schlimmer noch: Die Energiewende wird ausgebremst, Klimaschutz konterkariert, Umwelt zerstört und Dörfer abgebaggert. Besonders absurd: Die etwa 300 Bewohner von Proschim produzieren mehr Ökostrom als sie selbst verbrauchen. Nun soll auch ihr Dorf der Braunkohle geopfert werden.
Allein die drei Braunkohlekraftwerke von Vattenfall in der Lausitz produzieren pro Jahr mehr als 50 Mio. t CO2 (entspricht etwa dem jährlichen CO2-Ausstoß von Schweden).
Dennoch will die Linke bis spätestens 2040 aus der Kohle aussteigen, stimmt aber gleichzeitig in Brandenburg für neue Tagebaue.
Wie bewerten Sie persönlich diese widersprüchliche Entscheidung? Was ist ihre Postion zum Braunkohle-Tagebau und einen Kohleausstieg?
Lieber David Petersen,
ich kann Ihren Ärger durchaus verstehen und auch ich muss sagen, dass ich alles andere als glücklich über die Entscheidung meiner Brandenburger Genossinnen und Genossen war. Inzwischen scheint es ja sehr fraglich, ob der Ausbau des Braunkohleabbaus in Welzow durch Vattenfall überhaupt noch erfolgen wird; gegen das Projekt wurde von Umweltverbänden und Betroffenen Klage eingereicht. Ich kann nur hoffen, dass die Landesregierung in Brandenburg die von ihr beschlossene Energiestrategie 2020 nun konsequent verfolgt und auch konkret angeht. Aus meiner Sicht passen Braunkohleverstromung und eine konsequente Energiewende nicht zusammen und das ist auch die Position der LINKEN. Wichtig ist, dass wir gesellschaftliche Mehrheiten gegen die derzeitige Politik des Braunkohleabbaus organisieren - das würde auch die Brandenburger SPD stärker unter Druck setzen und uns den gemeinsamen Zielen näher bringen.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Jutta Krellmann