Frage an Jutta Krellmann von Tamara J. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Krellmann,
denken sie, dass eine nachhaltige und effektive Umweltpolitik in einem kapitalistischem System funktionieren kann, da diese ja nie die Prioritätsposition des Geldes einnehemn wird?
Über eine Rückmledung würde ich mich freuen
mfg Tamara
Liebe Tamara,
nachhaltige und effektive Umweltpolitik entspricht nicht dem Wesen des Kapitalismus.
Kapitalismus steht für kontinuierliche Produktivitätssteigerung, gesellschaftliche Ausbeutung (3. Welt-Länder), kontinuierliche Gewinnsteigerungen bis hin zu Kriegen und damit Zerstörung von Ressourcen und Werten.
Im Bereich Arbeit prägt der Interessengegensatz zwischen Arbeit und Kapital die Auseinandersetzung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.
Jede Arbeitszeitverkürzung, jede Lohnerhöhung und jede Verbesserung der Arbeitsbedingungen wurde erkämpft und das oft über Generationen.
Bessere Arbeitsbedingungen sind auch besserer Umweltschutz.
Nachhaltige und effektive Umweltpolitik ist dann interessant, wenn sie Gewinne bringt. Bringt sie das nicht, haben Kapitalisten kein Interesse daran. Vielleicht mal kurzfristig, aber nicht nachhaltig und auch nicht ganzheitlich.
Auch Elektroautos müssen Gewinne bringen, sonst können sie nicht gebaut werden. Höchstens kurzfristig zu Versuchszwecken oder zur Markteinführung.
Gleichzeitig wird mit Kinderarbeit in Bergwerken produziert, zur Herstellung von Batterien und notwendigen Seltenen Erden.
Ich bin fest überzeugt, dass wir einen Klimawandel schaffen können, aber nicht ohne klare Vorgaben und Kontrollen, ob es auch gemacht wurde.
Da können Kapitalisten und Unternehmer gerne mitmachen, machen sie ja auch heute schon, aber sie werden nicht die Treiber sein. Langfristig müssen wir überlegen, ob es vielleicht auch andere Gesellschaftsordnungen gibt, die alle Menschen dieser Erde mitnehmen.
Danke für die interessante Frage.
Mit vielen Grüßen
Jutta Krellmann