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Jutta Krellmann
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Frage von Marco H. •

Frage an Jutta Krellmann von Marco H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Krellmann,

Frau Merkel verkündet stolz den Ausstieg aus der Atom-Energie, die Grünen kritisieren diesen Ausstieg als "schwarz-gelbe Mogelpackung". Wie stehen Sie dazu?

Viele Grüße,

Marco Hegenberg

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DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Hegenberg,

auch Frau Merkel hat inzwischen sicherlich festgestellt, dass die überraschende Kehrtwende in der Atompolitik der Bundesregierung nicht dazu führt, sich Wählerstimmen zu sichern. In diesem Punkt ist der PR-Gag nach hinten losgegangen. Das Bündnis‘90/Die Grünen haben nicht unrecht, wenn sie diese doch begrüßenswerte Entscheidung als Luftnummer bezeichnen. Denn dem Vorstoß der Kanzlerin folgte nicht, wie erwartet und auch notwendig, durchdachte Konzepte zum (sozialverträglichen) Rückbau von Atomkraftanlagen oder Endlagersuche. Auch eine Strategie zur zielgenauen Förderung von erneuerbaren Energien fehlt bis heute. Stattdessen landen die Kosten dieses ungeplanten Atomausstieges wieder beim Verbraucher. Zudem betreibt die Bundesregierung mit ihrem Atomausstieg faktisch nur Augenwischerei, weil durch die Neubewertung der Sicherheit von Atomkraftwerken zumindest in meiner Region, bei dem AKW Grohnen, gleich die Laufzeit um drei Jahre verlängert wurde. Statt 2018 ist dort jetzt erst 2021 Schluss und das hat nun wirklich nichts mehr mit einem Atomausstieg zu tun!

Ich persönlich finde es unmöglich, wenn mit so einem wichtigen Thema einfach kurzatmige Wahlkampfpropaganda betrieben wird. Eins müssen wir uns vor Augen führen: Die Atomenergie war jahrzehntelang ein wichtiger Bestandteil der Energieerzeugung in Deutschland und die bisherigen Regierungskoalitionen haben es nicht vermocht, einen gesicherten und geplanten Ausstieg herbeizuführen. Wenn wir ehrlich sind, haben sie offenbar auch kein großes Interesse daran gehabt. Umso schwieriger ist es, nach solch einer schlimmen Erfahrung, wie Fukushima, einfach den Schalter umzulegen und zu sagen: Jetzt machen wir den Atomausstieg. Und das ohne Konzept! Bei mir bleiben da einfach viele Fragen offen: Was ist mit der Endlagersuche, was passiert eigentlich mit Asse? Wie soll der Atomausstieg sozial abgefedert werden, sowohl für die ArbeitnehmerInnen in den Anlagen als auch für den Endverbraucher?

Daher sehe ich Merkels Atomausstieg sehr kritisch und bleibe dabei – ein richtiger Ausstieg aus der Atomenergie lässt sich nur an den befriedigenden Antworten dieser Fragen messen.

Mit freundlichen Grüßen,

Jutta Krellmann