Frage an Jutta Haug von Corinna M. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrte Frau Haug,
als interessierte Bürgerin und Mutter zweier Kinder, die ich gesund ernähren möchte, interessiert es mich, wie Sie zu folgendem Thema stehen:
Herr Seehofer setzt sich zur Zeit aufallend stark gegen die Ampelkennzeichnung bei Lebensmitteln ein. Stattdessen wirbt er für das zahlenlastige Kennzeichnungssystem der Industrie. Dessen wichtigste Funktion: Die Nährwertangaben sind so umständlich dargestellt, dass sich die tatsächliche Menge der Inhaltsstoffe Zucker, Salz und Fett gut verschleiern lässt.
Welche Variante vertreten Sie?
Neugierige Grüße,
Corinna Möller
Sehr geehrte Frau Möller,
vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Kennzeichnung von Lebensmitteln.
Derzeit befinden wir uns in den Beratungen über eine europaweit einheitliche Kennzeichnung von Lebensmitteln. Auf europäischer Ebene regelt das Europäische Parlament gemeinsam mit dem Rat die Sicherheit von Lebensmitteln. Gemeinsames Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürgern verlässliche Informationen über Bestandteile von Nahrungsmitteln zu liefern. Ob die Nährwertkennzeichnung in Form einer Ampel, dabei die bestmögliche Lösung darstellt ist umstritten und wird insbesondere von konservativen und liberalen Politikern bezweifelt.
Ich persönlich setze mich für eine Ampel ein, weil sie kurz und knapp, für alle zu erlesen -auch für Kinder- die notwendigen Informationen vermittelt. Keinesfalls enthebt die Ampel Familienmütter und -väter der Aufgabe, sich um eine ausgewogene Familienernährung Gedanken zu machen. Aber sie erleichtert die Zuordnung. Gleichzeitig möchte ich betonen, dass Lebensmittelkennzeichnung immer nur ein Teil der Problemlösung sein kann. Wir brauchen eine umfassende Strategie zur Bekämpfung von Fettleibigkeit, insbesondere bei Kindern. Unsere Kinder müssen zur Bewegung angeregt werden!
Es grüßt herzlich
Jutta Haug