Frage an Jürgen Blumer von Janina K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Blumer,
da ich dieses Jahr zum ersten Mal an einer Bundestagswahl teilnehmen darf und ich noch unentschlossen bin, möchte ich wissen, warum ich Sie wählen sollte.
Liebe Janina Klann,
besten Dank für Ihre Anfrage.
Ich bin der festen Überzeugung, dass uns der Kapitalismus - und insbesondere der Jugend - keine Zukunft bietet. Alles wird der Profitmacherei untergeordnet: dafür für die Umwelt zerstört, werden Arbeits- und Ausbildungsplätze vernichtet, werden immer mehr Lasten auf die Familien abgeladen. Obwohl wir in einem der reichsten Länder der Welt leben, müssen im Duisburger Norden bereits 40% der Kinder und Jugendlichen in Armut aufwachsen. Bildung und Ausbildung wird immer mehr zu einer Frage der sozialen Herkunft. Jeder zweite Jugendliche wird nach der Ausbildung nicht übernommen. Der Anteil von Niedriglöhnern liegt bei den Jugendlichen unter 25 bereits bei 60%.
Während für die Belange der sogenannten „kleinen Leute“ angeblich immer „kein Geld in der Kasse“ ist, wird ein milliardenschwerer Rettungsschirm nach dem anderen für Banken und Konzerne aufgespannt. Damit muss Schluss sein!
Die MLPD tritt deshalb als radikal linke Alternative zu den Berliner Parteien an. Radikal bedeutet, das Übel an der Wurzel packen: den Kapitalismus abschaffen und eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen. Dabei versteht die MLPD unter echtem Sozialismus nicht die Bürokratenherrschaft, die in der DDR, der Sowjetunion und anderen Ländern gescheitert ist. Aus diesem Scheitern haben wir grundlegende Lehren gezogen. Die wichtigste ist, dass es beim Aufbau des Sozialismus auf eine proletarische, sozialistische Denkweise ankommt und auf die Kontrolle der Verantwortlichen in Staat und Wirtschaft durch die Werktätigen.
Die MLPD tritt natürlich auch für eine Vielzahl konkreter Forderungen ein, um die Lage der Arbeiter, der Frauen, der Jugend heute zu verbessern - von 10 € Mindestlohn, über ein einheitliches und kostenloses Bildungswesen bis zur Abschaffung der unsozialen Hartz-Gesetze. Eine grundsätzliche Veränderung aber erfordert eine grundlegende Umgestaltung der Gesellschaft - in der nicht mehr der Profit, sondern die Interessen der Werktätigen, die Zukunft der Jugend, eine Produktion in Einklang mit der Natur im Mittelpunkt steht.
Wir machen uns keine Illusion, dass sich der Kapitalismus einfach „abwählen“ lässt. Den Kampf für eine von Ausbeutung und Unterdrückung befreite Gesellschaft müssen wir selbst in die Hand nehmen und uns dafür organisieren. Jede Stimme für die MLPD ist eine Stimme für eine solch grundlegende Veränderung, eine Absage an die Berliner Parteien einschließlich der Linkspartei, die sich alle samt und sonders den „Sachzwängen“ desKapitalismus unterordnen. Jede Stimme für die MLPD stärkt damit auch dass Selbstbewusstein der Menschen, sich für eine lebenswerte Zukunft zu engagieren und zu organisieren.