Frage an Jürgen Bernsen von Mathias B. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Bernsen,
Sie geben an, sozial engagiert zu sein. Dies insbesondere als Messiehelfer. Eine ehrenwerte Tätigkeit. Doch von Ihren Positionen - zu Grundeinkommen, Bürgerrechten, EU - abgesehen: Was genau ist Ihre persönliche Motivation, genau jetzt und als parteiloser Kandidat zur Bundestagswahl anzutreten? Was ist Ihr Bezugspunkt dazu? Wie hoffen Sie, sich im Bundestag einzubringen und sich im Falle des Gewählt-Werdens demokratisch kontinierlich zu refundieren?
Mit besten Grüßen
Mathias Bartelt
Sehr geehrter Herr Bartelt,
"Warum genau jetzt" - Ich hatte die Nase voll, salopp gesagt. Im Laufe der Zeit sammeln sich Erfahrungen und Beobachtungen in der Arbeit mit Behörden und Ämtern; und oft genug steht man fassungslos vor Bürokratie und uneffektiven, sperrigen Abläufen, die dem Bürger absolut nicht helfen. Die einzelnen Mitarbeiter würden ja sehr oft auch gerne "anders, als sie dürfen"...Irgendwann ist das Mass voll! Ich möchte nicht nur meckern, sondern gestalten.
Ein Schwerpunkt ist für mich mein Einsatz für einen offeneren, liebevolleren, entspannteren Umgang von Scheidungskindern mit dem nun nicht mehr anwesenden Elternteil. Es ist oft genug noch so, daß Kinder als Waffe gegen den Expartner / die Expartnerin benutzt werden. Jugendämter sind da gelegentlich so überfordert, daß sie "um des lieben Friedens willen" komplett auf der Seite des Elternteils stehen, bei dem das Kind lebt, und den Anderen "zum Wohle des Kindes" isolieren.
Ich kenne etliche verzweifelte Väter und Mütter, die teilweise schon jahrelang keinen Kontakt mehr zum Kind haben konnten, weil der Expartner das nicht wünschte. - Auch die häufigen Wochenend- und Nachmittags-Reglungen sind keine wirkliche Lösung. Man kann Elternschaft und ein Kind nicht wie einen Termin in den Kalender eintragen und "abarbeiten".
Parteilos bin ich, weil es mir nicht um eine Parteikarriere als Politiker geht. Ich habe meine Themen, die mir unter den Nägeln brennen und für die ich mich einsetzen will. Dafür gibts ja auch die Option, sich parteilos zur Wahl zu stellen. Denn würde ich mich mit meinen Themen in einer Partei in einer der AGs engagieren, müßte ich auch die jeweilige Parteipolitik anerkennen und mit tragen. Und das will ich nicht. Das wäre mir zu viel. Ich will direkt wirken und arbeiten, möglichst ohne allzuviel Drumrum.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Bernsen