Warum waren die Ersatzmaßnahmen zum Schutz des Grundwassers im Reifenwerk Schmöckwitz nicht erfolgreich ?
Sehr geehrte Frau Tomiak, Sie haben in der Kleinen Anfrage 19 / 20649 vom Senat die Antwort bekommen, dass im Einzugsgebiet Wasserwerkes Eichwalde ( BRB ) die Verunreinigung mit PFAS nicht akut ist, da die Behörde handelt. In der Petitionsantwort 1019/4 vom 2006 wurde mitteilt, dass notwendige Maßnahmen eingeleitet wurden , um die Brandfolgen zu unterbinden. Gutachten haben alles belegt. Auch wurde berichtet, dass die Grundwasserkontaminationen beseitigt wurden.
Nun wird bekannt, dass der Versorger technisch aktiv ist, um die TVO einzuhalten, da die bisherigen Aussagen unrichtig sind https://www.maz-online.de/lokales/dahme-spreewald/eichwalde/dahme-spreewald-pfas-im-grundwasser-in-eichwalde-trinkwasser-laut-mawv-unbedenklich-YTUFQSWTYRBCBCY4V6RVCV3AB4.html
Frau Tomiak, sind noch andere Stoffe im Trinkwasser, die Menschen schädigen z.B, PFC, PAK, BTEX ?
Warum wird erst so spät gehandelt und auf verschärfende Grenzwerte verwiesen, die doch erst in Jahren eintreten ?
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Sehr geehrter Jörg P.,
die Petitionsantwort kenne ich leider nicht und kann sie gerade auch nicht nachvollziehen. Ich werde versuchen rauszufinden, was damals gesagt & gemacht wurde und welche Auswirkungen die Maßnahmen hatten oder eben auch nicht.
Wenn ich mir die Antworten auf meine Anfrage sowie die Aussagen des MAWV angucke, denke ich, dass das Problem und die Dringlichkeit erkannt wurden. Die aktuellen Maßnahmen sind notwendig, um das belastete Grundwasser abzufangen und aus dem Förderwasser rauszuhalten. Das ist aber keine abschließende Lösung. Auch die Sicherungsbrunnen und die Reinigungsanlage, die jetzt gebaut werden, sind wichtig – adressieren aber nur die Symptome. Es braucht bspw. Maßnahmen der Boden- und Grundwassersanierung, um sicherzustellen, dass PFAS nicht weiter vom Eintragsort in Richtung der Brunnengalerie gelangen. Diese Maßnahmen würden nachhaltige Auswirkungen haben. Diese wurden angekündigt, einen Zeitrahmen dafür gibt es meines Wissens aber nicht.
Insgesamt denke ich, dass bei den Verunreinigungen auf dem Gelände des ehemaligen Reifenwerks zu spät gehandelt wurde. Die Belastungen sind schon seit Jahren bekannt aber scheinbar nur überwacht worden. Auch wenn die Grenzwerte eingehalten wurden, verstehe ich nicht, wieso das Problem nicht früher und konsequenter angegangen wurde. Umso länger der Eintragsort und die Transfergebiete nicht saniert werden, umso länger besteht das Problem. Gerade in Hinblick auf die Größe des Brandereignisses lag diese Problematik nahe, was die späten Reaktionen noch unverständlicher machen. Auch wenn die neuen Grenzwerte 2026 & 2028 greifen, muss jetzt gehandelt werden. Maßnahmen benötigen Zeit. Umso früher die PFAS-Werte runtergebracht werden, umso besser.
Zu den Schadstoffen im Trinkwasser kann ich Ihnen leider nicht konkret sagen, welche bzw. ob andere Stoffe im Trinkwasser sind. Das Trinkwasser wird streng & durchgehend kontrolliert und darauf geachtet, dass die Qualität gesichert ist. Für eine genauere Antwort könnten Sie bei dem Wasserwerksbetreiber nachfragen oder bei denen auf der Webseite nachschauen.
Ich hoffe ich konnte Ihnen ein wenig weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
June Tomiak