Wie ist es für Sie als ehemalige Studierende der MLU ertragbar in ihrer Koalition eine nie dagewesene Kürzungspolitik für die Universität mitzutragen?
#moderndenken lautet das Landesmotto Sachsen-Anhalts.
Davon lässt sich allerdings in Ihrem Koalitionsvertrag wenig finden.
Zumindest hätten vor allem junge Wähler*innen erwarten dürfen, dass sie dort in irgendeiner Form repräsentiert werden, zum Beispiel in Form der Rücknahme der Kürzungsankündigungen für die MLU. Fehlanzeige!
Die Universität ist aktuell nur eingeschränkt handlungsfähig, Literatur für neu geschaffene Studiengänge kann gar nicht erst angeschafft werden,u.a. hier nachzuhören:
http://studentin.radiocorax.de/2022/02/09/folgen-der-kuerzungen-bei-der-universitaetsbibliothek/
Ist das wirklich das Zukunftsland Sachsen-Anhalt? Insgesamt könnten durch die Kürzungen 3000 Studienplätze und somit JUNGE Einwohner des überaltertsten Bundeslands wegfallen. Großprojekte in Schierke kann und wird das Land fleißig mitfinanzieren. Das ebenfalls nicht unbedingt als "reich" geltende Bundesland Thüringen konnte während Corona die Universitäten gar finanziell unterstützen.
Sehr geehrter Herr S.!
Danke für Ihre Frage. Ich ahne die angespannte Diskussionslage. Wichtig zu wissen ist in dieser Debatte, dass die MLU wie alle anderen Hochschulen im Land und bundesweit einen eigenen Haushalt verantwortlich zu bewirtschaften hat. Dabei sind auch nötige Einsparungen und Strukturmaßnahmen immer ein Punkt einer soliden und verantwortlichen Haushaltsführung. Die MLU ist in einer Situation, in der nun einiges nachzuholen ist, da mögliche eigene Steuerungen für einen gut aufgestellten Haushalt leider nicht getätigt worden. Es geht also in der aktuellen Debatte nicht darum, dass das Land seinen Verpflichtungen nicht nachkommen will, sondern darum, dass die Hausaufgaben, die vor Ort durch die Hochschulleitung zu erledigen sind, auch getan werden.
Es ist kein Abschreiben der jungen Generation und auch kein Abschreibungen der Zukunft in unserem Land. Dass die Debatte schwierig ist, dass es in Teilen so aussieht, als würde hier einen großen Teil der MLU unbotmäßig das Wasser abgegraben - das habe ich zur Kenntnis genommen. Inhaltlich teile ich diese Wahrnehmung aber nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Juliane Kleemann
Weitere Fragen an Juliane Kleemann
Einen zeitlichen Horizont vermag ich aus der Beobachtung der Debatten in den letzten Jahren und Jahrzehnten dazu aber nicht spekulieren.
Ob und wenn ja welche Studiengänge ggf. betroffen sind, muss durch die Hochschule und dann mit dem Ministerium besprochen und entschieden werden.
(...) Die Abschaffung der Impfpriorisierung ist für mich dann sinnvoll, wenn genügend Impfstoff vorhanden ist. (...)