Hallo Herr Schmidt, ist Ihnen die Unterstützung Russlands wichtiger als der Schutz von Demokratien im Allgemeinen und der Ukraine im Besonderen?
In Ihrer Antwort auf die erste Frage der "Zeitwende Marburg" schließen Sie sich der Forderung Russlands und Medwedews nach einem offenen Eurasien von "Lissabon bis Wladiwostok" an, das aber die völlige Unterwerfung der Ukraine voraussetzt und nur dem russischen Imperialismus dient. Ist das Ihre Überzeugung oder haben Sie die Aussage Medwedews nicht ganz gelesen oder verstanden?
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Frage.
In meiner Antwort auf die angesprochene Frage habe ich keineni Bezug zu den Aussagen Medwedews genommen.
Grundsätzlich:
Gehen wir mal von einer idealisierten Welt aus. Was würde denn gegen einen gemeinsamen Eurasischen Wirtschaftsraum sprechen, in dem die wirtschaftlichen Beziehungen zum Wohle aller Handelspartner ausgebaut werden?
Natürlich leben wir nicht in einer idealen Welt. Trotzdem muss es doch perspektivisch unser Ziel sein, möglichst in Frieden und guter wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit unserem Nachbarn zu leben. Russland wird nicht von der Landkarte verschwinden, und es wird eine Zeit nach Putin und Co, und diesem Krieg geben.
Ich sehe auch nicht, warum ein gemeinsamer Wirtschaftsraum die Unterwerfung der Ukraine voraussetzen sollte. In meiner Antwort habe ich deutlich gemacht, dass die Interessen der Ukraine in einem möglichen Friedensabkommen selbstverständlich angemessen gewahrt werden müssen.
Mit freundlichen Grüßen
Julian Schmidt
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