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Frage von Roland L. •

Frage an Julian Schmidt von Roland L. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Schmidt,
Hallo Julian (Ja ich bin schwedischer Abstammung, da ist doch das Du gebräuchlicher)
Marburg und die Region sind sehr studentisch geprägt, daher von mir folgenden Fragen:

1. Wie möchten sie dafür sorgen das bezahlbarer Wohnraum und eine bessere Infrastruktur (ÖPNV, Radwege) usw entsteht und möchten sie das überhaupt?

2. Wie möchten sie für geringere Studienabbruchquoten sorgen?

3. Der Lokale Ausbildungsmarkt in der Region des Arbeitsamtes Marburg ist durch ein extremes Mismatching geprägt, die Unternehmen setzen dabei oft auf Studienabbrecher um Lehrstellen nicht Leerstellen werden zu lassen, jedoch möchten auch Studienabbrecher nicht unbedingt die Lehrstellen antreten die angeboten werden, wie möchten sie dafür sorgen das der Mismatch aufhört und Bewerber und Anbieter zueinander finden? Speziell in den Kaufmännischen berufen gibt es ja zu wenig Ausbildungsplätze in Marburg

4. Wie möchten sie dafür sorgen das Studierende ohne viele finanzielle Möglichkeiten auch ein Studium aufnehmen können ohne nebenbei arbeiten zu müssen um sich aufs Studium zu konzentrieren?

Portrait von Julian Schmidt
Antwort von
AfD

Hallo Roland,

vielen Dank für deine Fragen.

Zu. 1

Zunächst einmal muss ich sagen dass die Infrastruktur, zumindest was ÖPNV und Radwege angeht, eher in den Kompetenzbereich des Landkreis fällt. Aber das beantwortet natürlich nicht deine Frage.
Das Radwegenetz im Landkreis ist in der Tat „ausbaufähig“. Der Landkreis hat bereits viel getan, es ist aber noch einiges mehr nötig und möglich. Im Rahmen ihrer Arbeit im Kreistag hat die AfD Kreistagsfraktion eine Initiative angestoßen, welche prüfen soll, in wie Weit der ÖPNV mit Elektromobilität ergänzt bzw. ersetzt werden kann.
Zum Thema bezahlbarer Wohnraum ist folgendes zu sagen. Es ist natürlich richtig, dass Wohnraum in vielen Städten knapp, und damit eben auch teuer ist. Deswegen müssen verstärkt „günstige“ Wohnungen gebaut werden. Gleichzeitig haben wir aber im Umland, vor allem in vielen Dörfern, sehr viel Leerstand bzw. verhältnismäßig günstige Mieten. Wer günstige Mieten haben möchte sollte deshalb auch bereit sein eine Anfahrtszeit von vielleicht 20-30 Minuten in Kauf zu nehmen. Aber dafür muss selbstverständlich ein guter ÖPNV vorhanden sein. Ich setze mich daher besonders für die Stärkung des ländlichen Raums ein.

Zu. 2

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Der Abbruch eines Studiums kann die unterschiedlichsten Gründe haben. Bei finanziellen Hintergründen spielt Frage 1 natürlich eine Rolle. Ich persönlich bin der Meinung das der deutsche Staat schon heute sehr viel dafür tut, dass jeder, egal welche finanziellen Hintergründe er hat, ein Studium absolvieren kann. Man sollte nicht vergessen, dass ein Studium in anderen Ländern viele zehntausende Euro kostet. In Deutschland bekommt man weitgehend kostenlos eine hervorragende Ausbildung. Das ist auch gut so. Bildung muss jedem kostenlos zugänglich sein.
Wenn jedoch mangelnde Leistung zum Abbruch des Studiums geführt hat, ist der Fehler im Bereich der Schulpolitik zu suchen. Man kann leider seit längerem beobachten, dass das Leistungsniveau an den Schulen stetig sinkt. Die AfD tritt generell dafür ein, Abiturprüfungen bundesweit zu vereinheitlichen. Es kann nicht sein, dass in einem Land wie Deutschland Schulabschlüsse unterschiedlich viel wert sind. Des Weiteren möchten wir Aufnahmeprüfungen an Hochschulen. Diese würden dafür sorgen, dass viele Studenten eben erst gar nicht mehr in die Verlegenheit kommen, das Studium aus Leistungsgründen abbrechen zu müssen.

Zu 3.

Dass es zu wenige Ausbildungsplätze im Landkreis gibt kann ich so nicht bestätigen. Mir sind viele Unternehmen bekannt die händeringend Auszubildende suchen. Wenn Studienabbrecher keine Lehrstellen antreten möchten ist das sehr bedauerlich. Es stellt sich dann allerdings die Frage was die betreffenden Menschen in Zukunft beruflich machen möchten. Die AfD möchte die Berufsausbildung grundsätzlich wieder stärker fördern und in den Vordergrund rücken. Die zunehmende Akademisierung unserer Gesellschafft bringt die Berufsausbildung als Grundpfeiler unseres wirtschaftlichen Erfolgs zunehmend in Gefahr.

Zu 4.

Mit dem Bafög gibt es bereits eine Möglichkeit sich das Studium zu finanzieren. Nur bekommt leider nicht jeder Bafög. Solchen Personen sollte der Staat mit zinslosen Darlehen unter die Arme greifen.
Man sollte jedoch nicht vergessen, dass die Arbeit neben dem Studium nicht nur ein Hindernis ist, sondern viele Studenten auch persönlich reifen lässt.

MfG Julian Schmidt