Frage an Julia Klöckner von Rosa R. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Klöckner,
wie allgemein bekannt , sind die Impfempfehlungen der Stiko für den G-BA und damit die Krankenkassen verbindlich. Derzeit ist die HPV-Impfung für junge Mädchen und Frauen bezüglich ihrer Wirksamkeit und Sicherheit in der Kritik. 13 bekannte Wissenschaftler haben sich dahingehend in einem Manifest geäussert, dass die Stiko ihre Empfehlung bezüglich der HPV-Impfung neu überdenken und bewerten sollte.
Wie stehen Sie zu dieser Kritik?
MfG
Liebe Frau Rath,
generell sind Impfungen natürlich eine sehr gute vorbeugende Maßnahme. Allerdings auch nur dann, wenn ausreichend Begleitstudien gemacht werden. Diese sind vor allem im Falle der Gebärmutterhalskrebsimpfung wichtig, um mögliche Folgeschäden von eigentlich ja gesunden jungen Mädchen und Frauen abzuwenden. Die HPV-Impfung (Impfung gegen humane Papillomviren) wird in Deutschland stark nachgefragt. Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Institutes haben sich seit Herbst 2006 weit mehr als 700 000 junge Frauen impfen lassen. Aufgrund dieser hohen Zahl sind ausreichende Kenntnisse über eventuelle Spätfolgen natürlich erst Recht unerlässlich. Damit Schutzimpfungen auch tatsächlich das machen, was sie sollen, nämlich schützen, müssen wir ausreichende Hintergrundkenntnisse haben.
Uneingeschränkte Empfehlungen zu einer Impfung sind immer schwierig, da jede Impfung ja auch ein gewisses Risiko birgt. Im Falle der HPV-Impfung sind, um eben diese weitestgehend zu minimieren, weitere Begleitstudien erforderlich. Dennoch besteht aktuell kein Anlass, die Empfehlung der STIKO zur Impfung gegen HPV-Infektionen, veröffentlicht im "Epidemiologischen Bulletin" 30/2007, generell in Frage zu stellen.
Beste Grüße,
Julia Klöckner