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Julia Klöckner
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Frage von Markus B. •

Frage an Julia Klöckner von Markus B. bezüglich Klima

Sehr geehrte Frau Klöckner
als Bundesbürger bezahle ich eine CO2-Abgabe je Tonne CO2. Im Schnitt setzt jeder Bundesbürger 8 t CO2 pro Jahr frei. Als Waldbesitzer spare ich mit meinem Privatwald 12 t CO2 ein. Wieso wird dies nicht gegengerechnet? Setzt sich die CDU für eine entsprechende Gegenrechnung ein?
Mit freundlichen Grüßen
Markus Böller

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Sehr geehrter, lieber Herr Böller!

Danke für Ihre Anfrage. Sie können mich direkt erreichen über julia@bundestagswahlkreis.de Gerne beantworte ich dann Ihre Frage.

Herzliche Grüße,
Julia Klöckner

Anmerkung der Redaktion
Dieser Text ist ein Standard-Textbaustein, der die Frage nicht beantwortet. Wir zählen sie daher nicht in der Statistik.
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Sehr geehrter Herr Böller,

vielen Dank für Ihre Nachricht und die Frage.

Sie haben Recht: Der Wald ist unser bester Mitkämpfer gegen den Klimawandel: Land- und Forstwirtschaft sind die beiden einzigen Sektoren, die CO2 speichern können. Jährlich entlastet der deutsche Wald die Atmosphäre um etwa 62 Millionen Tonnen Kohlenstoff, das sind sieben Prozent aller Emissionen in Deutschland.

Und deshalb bin ich der klaren Meinung: Wenn wir CO2-Emissionen einen Preis geben, dann müssen wir umgekehrt auch Waldbesitzer wie Sie unterstützen, die unseren Wald als maßgeblichen Klimaschützer erhalten, pflegen und bewirtschaften.

Und deshalb habe ich als Bundeswaldministerin Anfang Juni ein Modell auf den Tisch gelegt, das zusammen mit Vertretern von Bund, Ländern, Praktikern aus der Forstwirtschaft und der Wissenschaft erarbeitet wurde. Es wird politisch und fachlich breit getragen.

Konkret: Das Modell für eine Bundesinitiative „Klimaschützer Wald“ hat zwei Stufen. Dabei soll auch die Nutzung von Holz ausdrücklich gefördert werden, sofern es in langlebigen Holzprodukten eingesetzt wird und damit langfristig Kohlenstoff speichert.

Erste Stufe (Sockelbetrag):

Es soll ein Sockelbetrag an die Waldbesitzer gezahlt werden, mit dem der Erhalt, die Entwicklung und die Bewirtschaftung besonders klimaresilienter Wälder honoriert wird. Voraussetzung soll die Vorlage einer Nachhaltigkeitszertifizierung sein. Die Höhe und die Staffelung dieses Sockelbetrages werden wissenschaftlich hergeleitet (nach Art und Zustand des Waldes).

Zweite Stufe (Aufschlag):

Wer durch weitere Maßnahmen die CO2-Speicherleistung des Waldes erhöht oder sicherstellt, dass sein geerntetes Holz in langlebigen Holzprodukten verwendet wird, soll einen Aufschlag erhalten. So trägt insbesondere das Bauen mit Holz zum Klimaschutz bei. Die Erhöhung der CO2-Bindungsleistung soll durch entsprechende Zertifikate nachgewiesen werden.

Geplant ist, dass die Vergütung über mehrere Jahre erfolgt. In dieser Zeit soll es Überprüfungen geben, ob die Voraussetzungen weiter erfüllt werden.

Zu dem Modell ist unser Bundesministerium derzeit in Abstimmung unter anderem mit der Europäischen Kommission, um beihilferechtliche Fragen zu klären. Ich kann Ihnen zusichern, dass wir als Union dieses Vorhaben in der kommenden Legislatur weiter vorantreiben werden.

Herzliche Grüße,

Julia Klöckner 

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