Frage an Jürn Jakob Schultze-Berndt von Eckhard R. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Schultze-Berndt!
Sie haben in diesem Jahr zusammen mit Ihrer Frau, der Stadträtin für Volksbildung, dafür gesorgt, dass die Hannah-Höch-Grundschule und die Greenwich- Sekundarschule - beide im Märkischen Viertel keine Gemeinschaftsschule wurden, obwohl Eltern, Schüler, Lehrer, Senatsschulverwaltung und bezirkliche Schulgremien dafür waren.
Damit hat Reinickendorf als einziger Bezirk keine Gemeinschaftsschule, an der großes Interesse in Berlin besteht.
Wollen Sie im Abgeordnetenhaus eine ähnlich rückschrittliche und undemokratische Schulpolitik betreiben?
Mit freundlichen Grüßen
Eckhard Rieke
Sehr geehrter Herr Rieke,
vielen Dank für Ihr Interesse an dem Thema Bildung. Ideologie hat an der Schule nichts verloren. Kinder und Jugendliche müssen wir uneingeschränkt auf ihrem Weg in die Zukunft unterstützen. Die Zukunft und Chancen unserer Kinder und Jugendliche dürfen keinesfalls Gegenstand von Experimenten werden. Die Einheitsschule, denn bei der Gemeinschaftsschule handelt es sich um nichts anderes, ist eine Experimentalschule, so haben es ja auch SPD und Linke in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart. Und hier soll nun an den Schülerinnen und Schülern ausprobiert werden, ob man künftig auf jede andere Schulform verzichten kann, d.h. Grundschulen, Gymnasien und Sekundarschulen geschlossen werden können.
Hier soll also ausprobiert werden; wenn es nicht klappt, na, dann hat man halt die Bildungs-Chancen der Kinder, die an dieser Schule beschult wurden, zerstört!
Das Konzept der Gemeinschaftsschule in Reinickendorf sieht vor, dass
- bis zu 70 Kinder
- aus drei verschiedenen Klassenstufen
- in einem Raum
- gleichzeitig
- von bis zu 6 Lehrern
unterrichtet werden.
Die Klassenstufen 1-3, 4-6, und 7+8 und 9+10 sollen grundsätzlich zusammen beschult werden.
Ich bin sicher, dass solche Gemeinschafts-Experimentalschulen
- mit bestimmten Lehrkräften,
- mit bestimmten Eltern,
- mit bestimmten Kindern und Jugendlichen
- in bestimmten Schulgebäuden
- mit bestimmten pädagogischen Konzepten
- mit hervorragender personeller und finanzieller Ausstattung
ganz toll funktionieren, aber wir als verantwortlich handelnde Politiker müssen zu bestimmten ideologischen Abenteuern auch mal "Nein" sagen können, das erwartet die Bevölkerung von uns. Blütenträume Einzelner auf Kosten der Bildung anderer auszuprobieren ins keine verantwortliche Politik für das Gemeinwohl.
Ja, Sie können sich darauf verlassen, ich stehe, wie die gesamte CDU, für ein starkes Bildungssystem.
Dieses Experiment Einheits-/Gemeinschaftsschule ist für Ideologen sicherlich super spannend. Kinder und Jungendliche brauchen aus meiner Sicht aber keine zusätzliche Spannung sondern verlässliche Bildung von guter Qualität! Dafür stehe ich und dafür werde ich auch im Abgeordnetenhaus kämpfen.
Ihr
Jürn Jakob Schultze-Berndt