Frage an Jürgen Sobich von Christine K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Sobich,
ich habe Ihr Interview im HR-Kandidatencheck gesehen. ihre Aussagen finde ich gut durchdacht. https://www.hessenschau.de/politik/wahlen/landtagswahl-2018/kandidatencheck/index~_kandidat-06060.html?kandidat=06060
Es haben sich nur sehr wenige Kandidaten der AfD dort geäußert. Das ist schade.
Zu Ihrem Interview habe ich jedoch eine Rückfrage: Was meinen Sie damit, dass die Digitalisierung Frauenarbeitsplätze abschafft? Warum sind gerade Frauenarbeitsplätze betroffen?
Mit freundlichem Gruß
C. K.
Sehr geehrte Frau K.,
als Abgeordnete des Kreistages erhalten wir den jährlichen Bericht der Frauenbeauftragten. Quartalsweise den Bericht vom Leiter des Jobcenter. Die Inhalte decken sich mit meinen beruflichen Erfahrungen, auch als Abteilungsleiter. Frauen findet man oft im Spagat zwischen Daheim und Dazuverdiener. Es sind überschaubare Tätigkeiten im Büro oder im Kundengeschäft, also Dinge, die zunehmend entfallen durch Selbstversorgung am Kontoauszugsdrucker oder über eine Webseite oder, dass der Chef sein Aktenvorhalt digital selbst verwaltet. Ausbildung am Arbeitsplatz ist eine Investition, die zu erwirtschaften gilt. Auch der Stuhl im Raum vor dem Schreibtisch kostet monatlich Geld. Je einfacher die Tätigkeit, desto schneller eine digitale Lösung zu Lasten derer, die nur mit einfacher Tätigkeit ihren Lebensunterhalt stemmen können. Ob wir wollen oder nicht, es sind die Frauen, die zuerst auf der Strecke bleiben. Die Wirklichkeit ist nicht wegzudiskutieren. Die Amortisation einer Investition liegt in der Verfügbarkeit. Unsere geldorientierte Arbeitswelt kennt keine Rücksicht auf die Biologie von Mann oder Frau und deren Sozialgemeinschaft. Diese ethische Aufgabenstellung kann nicht kaufmännisch gelöst werden, schon garnicht durch Gesetze und Verordnungen und dem Finanzamt der Institution Staat. Wo sind die Familienbetriebe des Mittelstandes geblieben? Das Einzelhandelsgeschäft im Ort? Wo ist die soziale Marktwirtschaft eines früheren Kanzlers? Eine zukünftige Nation vor dem Flachbildschirm mit der Dienerschaft im fernen Ausland, Kolonien der Digitalisierung, wo die Handarbeit gemacht wird, mit dem Traum auch einmal auf unserem Platz zu sitzen. Und wer sitzt in den Nähstuben in Asien?
Ich bin einer der hochqualifizierten IT-Fachleute von der ersten Stunde an. Aber dieses Ergebnis war nie unser Ziel. Im Bundestagswahlkampf war bei einer Podiumsdiskussion die letzte Frage einer Frau: Was passiert mit den Leuten, die ihren Arbeitsplatz durch die Digitalisierung verlieren? Ich stand kurz davor aufzuspringen, um zu sagen, „ Die werden Fraktionsvorsitzender der AfD“, was bei mir der Fall war.
Mein Arbeitsplatz ist jetzt im Ausland, und auch ein Teil meiner Mannschaft wurde dadurch dauerhaft arbeitslos.