Jürgen Martin
PIRATEN
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Frage von H.-Thomas W. •

Frage an Jürgen Martin von H.-Thomas W. bezüglich Umwelt

Guten Tag Herr Martin-Betrifft den Strombereich.Wir kleinen Stromkunden, subventionieren!doch diverse Industrien,was den Strom angeht.Die sind befreit vom Netzentgeld.Zahlen nur eine reduzierte EEG Umlage,reduzierte Stromsteuer.Das alles zahlt der kleine Stromkunde.Ist es richtig,daß-70 Euro-jährlich,pro Haushalt bezahlt werden müßen?Angenehme Grüße H.-Thomas Wieland

Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrter Herr H.-Thomas Wieland,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Strompreis. Sie haben vielleicht meine im Wahlkampfcheck gegebene Antwort gelesen, wo ich die Aussage unterstützt habe, Ausnahmen für energieintensive Betriebe auf ein Minimum zu begrenzen, d. h. nur wenn diese tatsächlich in existentielle Not geraten. Diese Subvention trägt in etwa ein Viertel zur Strompreiserhöhung bei, das wären bei einem zu erwartenden Anstieg der EEG-Umlage bis Januar 2014 von 1% also 0,25 ct. pro Kilowattstunde.

Wie stark es Ihren Haushalt treffen wird, können Sie somit leicht an Ihrem Verbrauch in KWH ausrechnen. Der dickste Brocken, namlich über 0,5 ct. und das ist geradezu paradox, wird durch die sinkenden Preise an der Strombörse verursacht. Diese ist in sich eine Fehlkonstruktion, welche die Endverbraucher benachteiligt und die Erzeuger und Händler begünstigt. Ein typisches Beispiel für Klientelpolitik also. 

Der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien ist hingegen nur ein geringer Faktor bei den Preissteigerungen. Mögicherweise wird er mit bis zu 0,2 ct. zu Buche schlagen.

Die Misere ist nach meiner Ansicht bedingt durch das Zusammenspiel der 4 großen Energiemonopolisten und der (schwarz-gelben) Politik. Das zeigt sich in mangelnder Transparenz und politischer Kontrolle bei Großbauprojekten, wie am schlechten Ausbau der Stromtrassen und dem schildbürgerhaften Management der Offshore-Projekte. Hier stehen Windräder in der Nordsee und verursachen Millionen Kosten, ohne dass der theoretisch produzierbare Strom genutzt werden kann, weil die Leitungen fehlen.

Eine Forderung für die ich ebenfalls eintrete: Für die kleinen Stromkunden mit normalem Verbrauch müssen endlich akzeptable Niedrigtarife her. Es kann nicht sein, dass gerade die Kleinverbraucher geschröpft werden, während es Tarife gibt nach dem Prinzip des XXL-Kaufs, die Energieverschwender bevorteilen.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Martin