Frage an Jürgen Maresch von Gerda H. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Maresch,
warum verhindert die Linke nicht den Mißbrauch der Ideen und Porträtfotos von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht auf Wahlplakaten der NPD, gesehen in Cottbus auf einem Plakat gegenüber Vattenfall? Das ist meines Erachtens ein Skandal, zumal der Cottbuser Beigeordnete für Ordnung und Sicherheit, Herr Nicht, Mitglied der Linken ist. Was tun Sie als Kandidat der Linken und Polizeibeamter, diesen Mißbrauch zu unterbinden.
Gerda Haaken
Sehr geehrte Frau Haaken,
Ich habe mir soeben das von Ihnen erwähnte Plakat selbst angesehen. Die Porträtfotos der von Ihnen benannten historischen Persönlichkeiten sind nicht auf einem Plakat der NPD abgebildet , sondern auf einem Plakat einer anderen Partei. Dieses Plakat ist verrutscht und in das darunter plazierte Plakat der NPD gelangt. Man kann jedoch sehen, dass die historischen Persönlichkeiten nicht auf dem Plakat der NPD abgebildet sind.
Aber lassen Sie mich zu dem Thema grundsätzlich etwas sagen. Gestern war in Sachsendorf eine große Demonstration mit mir, Kerstin Kaiser und Gregor Gysi. Das Echo der Menschen war überwältigend.Entgegen der Unwahrheiten, die die "Lausitzer Rundschau" heute verbreitet, waren viele junge Menschen da . Auch Nazis versuchten die Veranstaltung in Cottbus - Sachsendorf zu stören. Die Linke wollen eine weltoffene Gesellschaft ohne Diskriminierung. Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit sind Angriffe auf die Demokratie. Die NPD gehört verboten. Wie sie vieleicht wissen habe ich einen schwerstmehrfachbehinderten Sohn. Vor 70 Jahren wurde durch das verbrecherische Nazi - Regime der "Euthanasie - Erlass" unterzeichnet. Dieser Erlass führte dazu , dass ca. 100 000 Menschen mit einer sogenannten geistigen Behinderung ermordet wurden. Auch diesbezüglich habe ich die Lausitzer Rundschau informiert. Haben Sie irgendwo darüber etwas gelesen. Nein - für die Lausitzer Rundschau ist das nicht wichtig. Jedoch muss man wissen, was für eine Ideologie die rechtsextremen Parteien folgen. Deswegen sollte auch darüber berichtet werden.
Der Kampf gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit bedeutet, nicht wegzuschauen, bedeutet gegen diese menschenverachtende Ideologie anzukämpfen - auf allen Ebenen. Die über große Mehrheit der Brandenburger ist für Menschenrechte und für Toleranz. Da bin ich mir absolut sicher.
Ihr Jürgen Maresch