Frage an Jürgen Langenbucher von Eugen Henner P. bezüglich Umwelt
Hallo Herr Langenbucher,
mich treibt vor dieser Wahl leider auch die Dichtheitsprüfung um und kann als alter Grünenwähler in dieser Frage die Argumentation nicht mehr verstehen. Wohne in der Gemeinde Kürten, bin umgeben von Wiesen und immer mehr Maisäckern. Diese werden von der hiesigen Landwirtschaft, die einen viel zu großen Viehbesatz hat in Bezug zur verfügbaren Fläche gnadenlos als Gülleklo beansprucht mit all den Folgen für das Grund- und Oberflächenwasser, von der Einbringung von Pestiziden durch eben diese Landwirtschaft ganz zu schweigen. Und da geht man nun hin und verlangt von jedem Hausbesitzer eine Dichtheitsprüfung, die diesen, wenn es gut geht, ja nur mal ein paar Tausend Euro kostet, eben mal so! Halten Sie das für verhältnismäßig? Entschuldigung, da komme ich nicht mehr mit. Die unbeirrbare Haltung zu dieser Frage und die Aufrechterhaltung dieses völlig maßlosen Gesetzes kann ich nicht nachvollziehen und unter diesen Umständen auch die Grünen nicht mehr wählen. Bitte um eine ehrliche Antwort. Vielen Dank!
Sehr geehrter Herr Poitiers,
Vielen Dank für Ihre Frage.
Leider komme ich erst heute dazu, Ihre Frage zu beantworten, da die Kürze des Wahlkampfes eine entsprechende Termindichte mit sich bringt. Ich bitte daher um Verständnis für die späte Antwort.
Ihren Ärger kann ich gut verstehen, wenn hier der Eindruck entsteht "die Kleinen hängt man und die Großem lässt man laufen".
Wir Grünen wollen beim Gewässerschutz niemanden aus der Verantwortung entlassen - auch die Landwirtschaft nicht. Die Grünen haben gemeinsam mit der SPD letzten Sommer einen Antrag (Drucksache 15/2357) in den Landtag eingebracht, der die u.a. die Landesregierung auffordert, "Initiativen zur Begrenzung von Intensivmastanlagen im Bereich des Baurechtes, des Immissionsschutzes, der Gesundheitsvorsorge und des Düngerechtes zu ergreifen".
Ziel des Antrages ist auch, die bäuerliche Landwirtschaft zu stärken und die Privilegierung industrieller Tierhaltung einzudämmen.
Dieser Antrag wurde Anfang 2012 vom Landtag beschlossen und muss nun umgesetzt werden, wofür ich mich gerne einsetzen will, so dass sich eben auch die "Großen" ihrer Verantwortung für den Gewässerschutz stellen müssen.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Langenbucher