Frage an Jürgen Klimke von Kurt N. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Klimke,
bedanke mich für die vielen Antworten.
Wenn allerdings gilt,daß jemand beim Prämienmodell nicht mehr zahlt als jetzt,zahlen doch viele weniger und es gibt folglich Mindereinnahmen.Warum schweigt das Unionswahlprogramm hierzu?Und:Herr Seehofer meint,das Prämienmodell sei das größte Umverteilungsprogramm von unten nach oben nach dem Krieg.
Sehr geehrter Herr Neumann,
herzlichen Dank für Ihre Nachfrage zur Gesundheitsprämie.
Sie haben recht: Nach Adam Riese muss es – wenn niemand mehr zahlt und viele weniger – zu Mindereinnahmen kommen. Allerdings wird die kostenfreie Mitversicherung von Kindern zukünftig nicht mehr aus den Krankenkassenbeiträgen sondern aus Steuermitteln finanziert. Somit kommen alle Steuerpflichtigen – auch Beamte, Freiberufler oder Privatversicherte für die kostenfreie Mitversicherung auf. Das halten wir für gerechter als im heutigen System, in dem nur die gesetzlich Versicherten die Gesundheitskosten der Kinder finanzieren. Durch die Gesundheitsprämie werden Personen mit mittleren Einkommen von 2000 bis 3500 Euro brutto entlastet, die heute die Hauptlast des Sozialausgleichs auf ihren Schultern tragen.
Die Äußerung von Horst Seehofer halte ich für unzutreffend. Herr Seehofer steht mit seiner Auffassung innerhalb der Union allein: Schließlich werden Geringverdiener durch die Prämie wegen des Sozialausgleichs nicht höher belastet, mittlere Einkommen werden entlastet, höhere Einkommen werden durch den Wegfall von Steuervergünstigungen zukünftig – trotz sinkenden Spitzensteuersatzes – stärker herangezogen. Heute steht der Spitzensteuersatz nur auf dem Papier – der Wegfall von Steuersparmodellen wird dafür sorgen, dass dieser Satz zukünftig auch tatsächlich gezahlt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Klimke