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Jürgen Klimke
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Frage von Klaus- Peter S. •

Frage an Jürgen Klimke von Klaus- Peter S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Klimke,
in der Presse war kürzlich zu lesen, das Wirtschaftsminister Glos vor einer Stromknappheit in Deutschland gewarnt hat.Aktuell ist das sicher kein Thema, denn im 1. Halbjahr 2008 wurden mehr als 14 Terrawattstunden Strom von Deutschland ins Ausland exportiert.
Aufgrund dieser Tatsache wundere ich mich schon sehr über die
Aussage des Wirtschaftsministers. Sollen wir Verbraucher etwa irregeführt werden,und vorab schon auf kommende höhere Strompreise zur weiteren Gewinnmaximierung der Stromkonzerne eingestimmt werden?Können Sie diesen Widerspruch erklären?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Steinberg,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage auf www.abgeordnetenwatch.de
.

Auch wenn es unser Land augenblicklich noch nicht betrifft, so muss die Bundesregierung sich dennoch schon jetzt mit dem Thema drohende Stromknappheit in Deutschland auseinander setzen, denn es handelt sich nicht um eine Angelegenheit, die von heute auf morgen geregelt werden kann, sondern um einen langwierigen Prozess, der mit dem beschlossenen Atomausstieg und dem Ausbau erneuerbarer Energien zusammenhängt. Schon jetzt lässt sich aufgrund der Laufzeiten vorhandener Kraftwerke und der Planungen für den Bau weiterer Kraftwerke eine Versorgungslücke für die Zukunft absehen.

Setzt man nicht schon jetzt Veränderungen in Gang, so wird es, so die *Deutsche Energie-Agentur (Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (/dena/) ist das Kompetenzzentrum für Energieeffizienz und regenerative Energien. Gesellschafter der dena sind die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, sowie die KfW-Bankengruppe.), in naher Zukunft zu einer Stromknappheit in Deutschland kommen.

Folgt man der dena-Analyse "Kraftwerk- und Netzplanung in Deutschland 2020", so müssen, um eine sichere, risikoarme, günstige und nachhaltige Versorgung zu gewährleisten, zusätzliche hocheffiziente Kohle- und Gas-Kraftwerke gebaut werden. Dieses Szenario setzt jedoch voraus, dass der Stromverbrauch bis zum Jahr 2020 um 8 Prozent reduziert wird und die Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen auf 30 Prozent sowie aus KWK(Kraft-Wärme-Kopplung)-Anlagen auf 25 Prozent ausgebaut wird.

Werden allerdings keine weiteren, neuen Kraftwerke gebaut, so müssen zukünftig ineffiziente fossile Kraftwerke mit hohem CO2-Ausstoß länger in Betrieb bleiben. Kraftwerksbetreiber müssen mehr Emissionszertifikate kaufen, das Angebot an Strom bleibt knapp und die Strompreise steigen.

Der Import von Strom aus dem Ausland bietet keine Alternative, da die Kapazitäten in Europa voraussichtlich nicht ausreichen werden, um die Nachfrage in Deutschland zu decken.

Für detaillierte Informationen empfehle ich Ihnen die oben angesprochene Studie "Kraftwerks- und Netzplanung in Deutschland 2020", die sie von der Homepage der dena (www.dena.de ) kostenlos herunterladen können.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Klimke