Frage an Jürgen Klimke von Roman S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Klimke!
Wie der Presse (SPIEGEL, Frontal21) zu entnehmen war, läßt die Bundesregierung das Programm, das nicht therapierbare Heroinabhängige mit der "Droge auf Rezept" versorgt, zum Jahresende auslaufen.
Wie stehen sie zu dieser Maßnahme, da ja insbesondere Hamburg von einem Wiederaufflammen der Beschaffungskriminalität (wovon ich persönlich ausgehe) in hohem Maße betroffen sein wird?
Sehr geehrter Herr Schwab,
vielen Dank für Ihre Zuschrift vom 19.12.2006, in der Sie meine Meinung zu dem Projekt „Droge auf Rezept“ hinterfragen.
Neuen Behandlungsmethoden mit Erfolgsaussichten stehe ich positiv gegenüber. Das Modellvorhaben unterliegt dem Ziel, den Drogenausstieg im Rahmen einer ärztlich kontrollierten Behandlungsform zu ermöglichen.
Ihre Äußerung, dass die Bundesregierung Hilfsprogramme für nicht therapierbare Heroinabhängige auslaufen lässt, ist nur teilweise richtig. Laut dem Beschluss der Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD wird ab 2007 das Heroin an die derzeit sich im Modellprojekt befindlichen Patienten weiter verabreicht.
Auch wenn das Modellvorhaben zum 31. Dezember 2006 ausläuft, haben die bisher im Modellvorhaben behandelten Patienten im neuen Jahr die Möglichkeit, weiterhin Heroin zu erhalten. Die sog. „Helsinki-Konvention“ sichert Patienten von Arzneimittelstudien zu, das versuchsweise abgegebene Medikament für einen gewissen Zeitraum weiter zu bekommen. Für die übrigen Heroinabhängigen steht weiterhin die Methadonsubstitution zur Verfügung. Dass die Methadonbehandlung eine gute und wirksame Methode darstellt, zeigen die parallel zur Zunahme der Methadonplätze sinkenden Zahlen der Drogentoten in Deutschland.
Von daher möchte ich betonen, dass sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion für ausreichende Präventions- und Therapiemaßnahmen im Bereich des Drogenmissbrauchs einsetzt. Gleichzeitig ist sie stets für den ausstiegsorientierten Umgang mit Suchtmittelabhängigkeit eingetreten. Daran werden wir auch in Zukunft festhalten.
Mir persönlich liegt es sehr nahe, Bedürftigen mit Hilfe von Begleitprojekten resozialisieren mit dem Ziel, sie wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Aus meiner Sicht ist es sehr zu begrüßen, bestehende Projekte weiter zu fördern. Diese Projekte beinhalten auch eine angemessene, gesundheitsfördernde Substitution, welche die wissenschaftlich optimalste Lösung bietet.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Klimke