Frage an Jürgen Kanehl von Dithmar W. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Wendorf,

die bisherigen offiziellen Gutachten zur Wirtschaftlichkeit, haben kein positives Kosten-Nutzenverhältnis nachgewiesen. Allerdings ist in diesen Gutachten der Güterverkehr nicht betrachtet worden. In diesem Sinne soll das letzte Gutachten nunmehr überarbeitet werden. Es ist nämlich zu berücksichtigen, dass der leistungsfähige Seehafen von Swinemünde in wachsendem Umfang Transitverkehr von LKW auf der Insel Usedom hervorruft. Das gleiche gilt seit dem Schengener Abkommen auch für touristische Verkehre zur Insel Wollin. Insgesamt ist die Wiederherstellung der Bahnverbindung Berlin - Swinemünde somit ein Deutsch-Polnisches Projekt und wird von der polnischen Seite dementsprechend unterstützt.

Auch wenn durch die Wiederherstellung der Bahnverbindung Berlin-Swinemünde der Verkehr auf der Insel Usedom nachhaltig und wirksam entlastet wird, so heißt das nicht, dass nicht noch weitere Maßnahmen getroffen werden müssen, um den Verkehr flüssiger zu gestalten. Dazu gehört z.B. die Schaffung von Kreisverkehren, wie sie jetzt auf Drängen der SPD nach und nach gebaut werden. Eine weitere Entlastung könnte der Bau von P+R Plätzen vor den beiden Übergängen zur Insel sein. Diese müssten überwacht werden, damit die Nutzer sicher sein können, dass mit den Fahrzeugen nichts passiert. Weiterhin wäre ein effektiver Zubringerdienst zur Insel aufzubauen. Dazu bietet sich insbesondere die UBB an, wenn die Parkplätze in unmittelbarer Nähe zu Haltepunkten der UBB errichtet werden.

Zusammengefasst sind die Vorzeichen für eine Wirtschaftlichkeit der Bahnstrecke Berlin-Swinemünde sehr positiv. Jetzt sind allerdings erst die ergänzenden unabhängigen Gutachten abzuwarten, die die Wirtschaftlichkeit insgesamt neu und umfassend berechnen.

Mit besten Grüßen

Jürgen Kanehl