Jürgen Kanehl
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Frage von Ralph G. •

Frage an Jürgen Kanehl von Ralph G. bezüglich Verkehr

Die Anbindung der Insel Usedom an das bestehende Verkehrsnetz ist nach wie vor unbefriedigend. Dies zeigt sich insbesondere in den Sommermonaten an ellenlangen Staus und zähflüssigem Verkehr auf den beiden Hauptbundesstraßen B 111 und B 110. Gibt es Bestrebungen, diese beiden Hauptverbindungen dreispurig (wechselseitig) bis zur A 20 auszubauen? Wann kommt die Bahnanbindung über die Karniner Brücke? Gibt es Bestrebungen, die Bahn von Peeenemünde über Kröslin bzw. Freest nach Lubmin zu verbinden? Für viele Touristen (und natürlich Einheimische) wäre auch eine bessere Anbindung Mecklenburg-Vorpommerns an Niedersachsen vorteilhaft, zum Beispiel die Verbindung Schwerin -Ludwigslust - Celle - Hannover. Wurde hieran schon einmal gedacht?

Antwort von
SPD

Das bestehende Verkehrsnetz ist auf der Insel Usedom nach wie vor in den Sommermonaten nicht ausreichend. Außerhalb der Saison gilt das aber nicht. Insofern ist ein dreistreifiger Ausbau der B110 und 111 z. Zt. nicht in der Planung. Dabei ist auch zu bedenken, dass ein solcher Ausbau nur während der Sommermonate machbar wäre, was den Verkehr auf der Insel dann völlig zum Erliegen brächte. Dazu kommt, dass eine solche Maßnahme einen sehr langen planerischen Vorlauf hätte und es fraglich wäre, den dazu erforderlichen Planfeststellungsbeschluss erlangen zu können. Ob der Bund die dafür erforderlichen Gelder im Bundesverkehrswegeplan bereit stellen würde, ist zudem äußerst zweifelhaft, da eine solche Baumaßnahme mit vielen anderen Verkehrsprojekten in Deutschland konkurrieren würde. Es ist deshalb sinnvoller, den Autoverkehr während der Saison zu verringern. Dafür ist der Ausbau der Bahnanbindung über die Karniner Brücke der richtige Ansatz. Durch den Einsatz der SPD ist es gelungen, einen entsprechenden Antrag auf Aufnahme dieser Bahnanbindung in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes durchzusetzen. Es wird auch zukünftig Aufgabe der SPD und von mir sein, eine Realisierung dieser Maßnahme zu beschleunigen.

Zu einer Verlängerung der Bahnlinie von Peenemünde über Kröslin, bzw. Freest nach Lubmin ist anzumerken, dass eine weitere Querung des Peenestroms in diesem Bereich mit einer Eisenbahnbrücke ausgeschlossen ist. Eine solche Brücke müsste über der Fahrrinne eine Durchfahrtshöhe von mindestens 40 Metern haben. Das ist genau so wenig darstellbar, wie der Bau einer weiteren Brücke, die geöffnet werden kann. Denkbar wäre allerdings, und daran wird gearbeitet, eine Autofähre zwischen Freest und Peenemünde zu installieren. Hierfür ist allerdings ein Investor und Betreiber erforderlich, der eine solche Fähre kommerziell betreiben würde.

Eine bessere Anbindung Mecklenburg-Vorpommerns an Niedersachsen wäre mit Sicherheit sehr vorteilhaft. Priorität hat für die Landesregierung z.Zt. der Ausbau der Bahnstrecke Berlin - Rostock. Eine Verbindung Schwerin - Ludwigslust - Celle-Hannover kann insofern nur langfristig gesehen werden. Sie haben aber Recht, schon jetzt sollte durch ein Gutachten geklärt werden, wie eine solche Bahnverbindung ausgelastet wäre. Für den Fall, dass ich als Landtagsabgeordneter gewählt werde, wird ich mich für diese Vorarbeit stark machen.

Zusammengefasst ist nochmal zu sagen, dass wir z.Zt. alle Kraft auf den baldigen Ausbau der Bahnanbindung über die Karniner Brücke investieren sollten. Denkbar wäre zudem der Bau von P+R Plätzen im Bereich des Festlandes bei Wolgast und Anklam. Durch einen guten und preiswerten Buszubringerdienst wäre es dann denkbar, den Verkehr etwas zu minimieren.

Mit freundlichen Gruß

Jürgen Kanehl