Frage an Jonas Wagener von Thomas R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Wagener,
lieber Jonas,
da wir uns aus der Hochschulpolitik bereits kennen, erlaube ich mir auch hier beim Du zu bleiben.
Du schreibst im Kandidaten-Check zur Frage der Forderungen an Arbeitslose:
"Unser System bietet genug Anreize den Wechsel zurück in die Arbeitswelt zu vollziehen, wenn dies möglich ist. Ist dies nicht möglich, müssen wir, auf freiwilliger Basis, in Zusammenarbeit mit den Kommunen einen sozialen Arbeitsmarkt schaffen."
Zu dem ersten Satz gebe ich Dir völlig recht. Jedoch habe ich die Befürchtung, dass ein "sozialer Arbeitsmarkt", wie Du ihn vorschlägst, einen parallelen Arbeitsmarkt schafft, der in Konkurrenz zum Niedriglohnsektor steht. Das heißt normale Stellen würden abgebaut, um die Arbeit durch staatlich geförderte Arbeitslose erledigen zu lassen. Bereits jetzt ist dieses Phänomen leider zu beobachten, Arbeit die früher von Unausgebildeten gemacht wurde, z.B. Packer, werden zunehmend als Förderungsmaßnahme deklariert und von der ArGe oder dem Arbeitsamt finanziert. Sicher meinst du mit "sozialem Arbeitsmarkt" zum Beispiel Hilfsarbeiten im Krankenhaus oder bei ehrenamtlichen Organisationen wie dem Roten Kreuz. Hier ist bereits jetzt durch den Zivildienst aus meiner Sicht eine Konkurrenz zu echten Stellen geschaffen, ein paralleler Arbeitsmarkt würde das Problem noch verschärfen.
Wie könnte Deiner Meinung nach ein "sozialer Arbeitsmarkt" so ausgestaltet werden, dass er nicht in Konkurrenz zum normalen Arbeitsmarkt steht?