Frage an Johannes Stober von Felix S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Stober!
1983 war ich auf Klassenabschlussfahrt in der Jugendherberge Karlsruhe. Wir hatten Pfennigstücke mit der Straßenbahn platt fahren zu lassen und haben uns oft in der Fußgängerzone aufgehalten. Uns haben die Straßenbahnen nicht gestört. Danach habe ich viel über Karlsruhe gelesen, wo man statt teurer U- Bahnen auf eine Verknüpfung von Eisenbahn und Straßenbahn setzte. Um so erstaunter war ich, als ich bei einem Karlsruhebesuch feststellen musste, dass in einer sogenannten "Kombi- Lösung" nun auch in Karlsruhe die Straßenbahn in die stinkenden Tunnel unter die Erde verbannt werden soll.
Wie stehen Sie als MdL zu diesem Projekt in Karlsruhe?
Kann man es noch stoppen oder wenigstens die Tunnelstrecke reduzieren?
Mit bestem Gruß,
Felix Staratschek
Lieber Herr Staratschek,
die Frage, ob Karlsruhe einen Stadtbahntunnel braucht war, sehr umstritten. Nachdem sich im Rahmen eines Bürgerentscheids in Karlsruhe im Jahr 2002 jedoch die Mehrheit der Karlsruherinnen und Karlsruher für die sog. "Kombilösung" (Bau eines Stadtbahntunnels, einer Straßenbahntrasse in der Kriegsstraße sowie einer straßenbahnfreien Fußgängerzone) gestimmt haben, gilt es meines Erachtens dieses Ergebnis zu respektieren. Von daher sehe ich auch keine Chance, an diesem Projekt noch etwas zu ändern - zumal der Stadtbahntunnel inzwischen bereits in Bau ist.
Die große Vorteile des auf die Verknüpfung von Eisenbahn und Straßenbahn setzenden sog. "Karlsruher Modells" werden dabei übrigens nicht angetastet. Die damit verbundenen Vorteile (insbes. das umsteigefreie Erreichen der Karlsruher Innenstadt) bleiben selbstverständlich auch nach der Umsetzung der Kombilösung erhalten.
Mit freundlichen Grüßen,
Johannes Stober