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Johannes Singhammer
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Frage von Albert R. •

Frage an Johannes Singhammer von Albert R. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Singhammer,

da ich das Thema "Mehrwertsteuer" nicht als Option gefunden habe, wählte ich ersatzweise diese nicht ganz passende Überschrift.

Ich möchte Sie fragen, ob denn die Bundesregierung ein einziges Mal darüber nachgedacht hat, dass die bei uns geltende Mehrwertsteuer von 19% immer wieder die Endverbraucher trifft, während die großen Konzerne bei uns zwar viel Umsatz generieren, diesen aber nicht versteuern müssen.

Beim Finanzamt wird diese Mehrwertsteuer fälschlicherweise immer noch als "Umsatzsteuer" bezeichnet, obwohl sie diesen Namen gar nicht verdient.

Ich mache den Vorschlag, dass schlichtweg jeder Gewerbetreibende (groß und klein) von seinem Umsatz, der immer ganz oben in der Bilanz steht - ohne Wenn und Aber - eine Umsatzsteuer von nur 0,1 % an den Staat abführen muss.

Das würde die Belastung unserer Infrastruktur durch große Firmen ein bißchen mit finanzieren und das kann keinem Betrieb existenziell irgendwie schaden.

Ich hoffe, dass Sie dazu Ihre Meinung äußern werden, denn so sollte es nicht weiter gehen.
Ich selbst wäre auch bereit, von meinem bescheidenden gewerblich erzielten Umsatz, zusätzlich zur Mehrwertsteuer, die ich ja eigentlich nicht bezahlen muss, diese geringe Umsatzsteuer zu entrichten.

Mit freundlichem Gruß

Albert Rieder

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Rieder,

herzlichen Dank für Ihre Frage.

Die Umsatzsteuer ist europarechtlich durch die Mehrwertsteuersystemrichtlinie geregelt. Belastet werden soll der private Verbrauch.

Eine Besteuerung des Umsatzes auf Ebene des Unternehmens wiederspricht der Mehrwertsteuersystemrichtlinie. Eine Besteuerung auf Ebene der Unternehmen findet beispielsweise durch die Körperschaftsteuer, die Einkommensteuer und die Gewerbesteuer statt. Dadurch tragen die Unternehmen auch zur Finanzierung der Infrastruktur bei.

Zudem besteuern wir in Deutschland nach der Leistungsfähigkeit. Macht ein Unternehmen keinerlei Gewinn, hat aber große Umsätze, müsste es nach Ihrem Vorschlag dennoch Steuern zahlen. Woraus sollte in diesem Fall aber die Steuer gezahlt werden, aus der Substanz?

Ich sehe daher zu viele Fragen bei Ihrem Vorschlag offen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Johannes Singhammer