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Johannes Singhammer
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Frage von Monika B. •

Frage an Johannes Singhammer von Monika B. bezüglich Soziale Sicherung

Guten Tag Herr Singhammer,

Ihr Appell, Rentner sollten zugunsten der jungen Generation hin und wieder mal auf einen Urlaub verzichten, empört mich.

Ich habe mit großem persönlichen Engagement mein Berufsleben ausgefüllt, dabei alleine eine Tochter großgezogen und investiere heute mit 66 Jahren und als Rentnerin viel Zeit - und wenn es knapp wird, auch finanziell - in die junge kleine Familie mit Enkelkind. Und eine, finanziell überschaubare, Urlaubsreise gönne ich mir dabei auch.

Und jetzt lese ich und spüre dabei Ihren erhobenen Zeigefinger, dass ein Urlaubsverzicht von Rentnern das Verhältnis zwischen Jung und Alt verbessern könnte. Auf welchem Stern leben Sie eigentlich? Ich habe nichts zu ´verbessern´. Und: In welcher Art und Weise sollte sich ´mein´ Verzicht überhaupt auswirken?

Es dürfte Ihnen doch nicht verborgen geblieben sein, dass gerade die ´jungen´ Menschen in Deutschland Weltmeister im Reisen sind. Dass ein Sabbatjahr zur Stärkung der Persönlichkeit trendy ist, dass heute kaum ein Student ohne Auto lebt; die Kneipen, Bistros und Bars am Abend wunderbar lebendig anmuten mit den vielen jungen Gästen. Die Liste dürfte sich noch um vieles mehr anreichern lassen. Alles Annehmlichkeiten, die finanziell aufwendig sind.

Nein, ich neide das niemandem. Aber dass mir von einem Politiker (und ich möchte ja immer noch, glauben, dass dies ernsthafte Menschen sind) jetzt geraten wird, auf einen Urlaub zugunsten jener Spezies ´junge Menschen´ (die mir in der S-Bahn keinen Platz anbieten) zu verzichten, empfinde ich als persönliche Beleidigung. Die Reaktion meiner Kinder: Zeigefinger an die linke Schläfe und wörtlich: ´Spinner gibt es überall.´

Diese Einschätzung ´junger Menscher´ lasse ich als Schlußwort stehen und grüße Sie dennoch freundlich

Monika Balk

20.07.2009

Portrait von Johannes Singhammer
Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Balk,

für Ihr kritisches E-Mail-Schreiben danke ich Ihnen.

Das von Ihnen angesprochene Zitat wurde in der Bild-Zeitung und dann folgend in anderen Zeitungen verkürzt und damit leider sinnentstellend wiedergegeben.

Ich darf Ihnen meine Position erläutern:

Jung und Alt müssen Hand in Hand gehen, denn nur gemeinsam sind die Generationen stark. Nicht gegeneinander, sondern füreinander da sein und sich gegenseitig innerhalb der eigenen Familie helfen, das ist mein Wunschgedanke an die Generationen.

Dies ist bereits heute gelebte Realität in Deutschland: So pflegen vielfach Töchter und Söhne aufopferungsvoll Familienangehörige, aber auch viele Großeltern geben ihren Enkeln ein zusätzliches Taschengeld oder helfen beim Führerschein und Eltern unterstützen Söhne und Töchter gerade in der Phase der Familiengründung. Darauf kommt es an.

Mein Ansinnen war es natürlich nicht, Rentnerinnen und Rentnern den wohlverdienten Urlaub absprechen oder kürzen zu wollen. Mir geht es um folgendes: Jüngere und Ältere stehen innerhalb der eigenen Familie – soweit sie es können - in der Verantwortung, sich zu helfen und zu unterstützen.

Der unvergleichbaren Aufbauleistung nach dem zweiten Weltkrieg haben alle nachfolgenden Generationen Wohlstand und Sicherheit in unserem Vaterland zu verdanken. Die heutigen Senioren haben dies geschaffen. Darauf können sie stolz sein.

Lassen wir uns bitte nicht auf das Spiel der Medien ein, die Jung gegen Alt zu einer Kampfauseinandersetzung zwischen den Generationen anstacheln wollen. Nur gemeinsam sind die Generationen stark.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr
Johannes Singhammer