Frage an Johannes Singhammer von Klaus G. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Singhammer,
In meiner Tageszeitung fordern Sie die Rentner auf, zu Gunsten der jüngeren Generation auf Urlaube zu verzichten. Ich vermisse allerdings in Ihrem Aufruf einen gleichartigen Apell an die Bevölkerungsgruppe, die rein steuerfinanzierte Altersbezüge erhält wie z.B. Politiker und Beamte. Laut Versorgungsbericht müssen für diese Gruppe in den nächsten Jahrzehnten hohe 3-stellige Miliardenbeträge aufgewendet werden, die ebenfalls von der jüngeren Generation aufgebracht werden müssen.
Wo bleibt denn da die Generationengerechtigkeit und warum werden diese Leistungen nicht genauso rigoros gekürzt wie die Renten.
Mit freundlichem Gruß
Klaus Gregorius
Sehr geehrter Herr Gregorius,
für Ihr kritisches E-Mail-Schreiben danke ich Ihnen.
Das von Ihnen angesprochene Zitat wurde in der Bild-Zeitung und dann folgend in anderen Zeitungen verkürzt und damit leider sinnentstellend wiedergegeben.
Ich darf Ihnen meine Position erläutern:
Jung und Alt müssen Hand in Hand gehen, denn nur gemeinsam sind die Generationen stark. Nicht gegeneinander, sondern füreinander da sein und sich gegenseitig innerhalb der eigenen Familie helfen, das ist mein Wunschgedanke an die Generationen.
Dies ist bereits heute gelebte Realität in Deutschland: So pflegen vielfach Töchter und Söhne aufopferungsvoll Familienangehörige, aber auch viele Großeltern geben ihren Enkeln ein zusätzliches Taschengeld oder helfen beim Führerschein und Eltern unterstützen Söhne und Töchter gerade in der Phase der Familiengründung. Darauf kommt es an.
Mein Ansinnen war es natürlich nicht, Rentnerinnen und Rentnern den wohlverdienten Urlaub absprechen oder kürzen zu wollen. Mir geht es um folgendes: Jüngere und Ältere stehen innerhalb der eigenen Familie – soweit sie es können - in der Verantwortung, sich zu helfen und zu unterstützen.
Der unvergleichbaren Aufbauleistung nach dem zweiten Weltkrieg haben alle nachfolgenden Generationen Wohlstand und Sicherheit in unserem Vaterland zu verdanken. Die heutigen Senioren haben dies geschaffen. Darauf können sie stolz sein.
Lassen wir uns bitte nicht auf das Spiel der Medien ein, die Jung gegen Alt zu einer Kampfauseinandersetzung zwischen den Generationen anstacheln wollen. Nur gemeinsam sind die Generationen stark.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Johannes Singhammer