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Johannes Schraps
SPD
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Frage von Martina T. •

Warum wurde bei Corona kein Antikörpertest akzeptiert, wie z.B bei der Masern-Impfung? Gedenken Sie, im kommenden Bundestag die Maßnahmen und deren Folgen aufzuarbeiten?

Sehr geehrter Herr Schraps, wie gedenken Sie, den Impfgeschädigten der Corona Impfung im Falle einer Wiederwahl zu helfen?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau T.

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre Fragen zur Corona-Politik. Ich halte es für sehr wichtig, dass wir weiterhin offen über die damals getroffenen Maßnahmen und ihre Auswirkungen sprechen. Die Pandemie war für uns alle eine extreme Herausforderung, und es ist richtig, dass wir nun Lehren daraus ziehen und uns mit den Folgen der Entscheidungen auseinandersetzen.

Warum wurden Antikörpertests nicht als Nachweis akzeptiert?

Die Entscheidung, bei den Corona-Maßnahmen keine Antikörpertests als gleichwertigen Nachweis einer Immunität zu akzeptieren, basierte auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Pandemiezeit. Im Gegensatz zu Masern oder anderen Krankheiten gab es bei Covid-19 erhebliche Unsicherheiten darüber, wie lange und in welchem Umfang Antikörper vor einer erneuten Infektion oder schweren Verläufen schützen. Zudem war die Qualität und Aussagekraft von Antikörpertests sehr unterschiedlich – es gab keine einheitlichen Standards, die zuverlässig hätten nachweisen können, ob eine Person tatsächlich langfristig geschützt war.

Das heißt aber nicht, dass solche Fragen nicht weiter untersucht werden sollten. Ein Ziel für die Zukunft muss sein, dass wir aus der Pandemie lernen und für künftige Krisensituationen genau prüfen, welche Alternativen in der Immunitätsfeststellung sinnvoll sein können.

Gedenken Sie, die Maßnahmen im Bundestag aufzuarbeiten?

Ja, ich halte eine ehrliche und sachliche Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen für notwendig. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonen die Dringlichkeit einer solchen Aufarbeitung.

Es ist wichtig, zu analysieren, was gut funktioniert hat, aber auch, wo Fehler gemacht wurden – sei es bei der Kommunikation, der Umsetzung oder bei bestimmten Maßnahmen selbst. Viele Bürgerinnen und Bürger haben in dieser Zeit erhebliche Einschränkungen erlebt, und wir müssen sicherstellen, dass zukünftige Krisen besser bewältigt werden. Allerdings muss eine solche Aufarbeitung faktenbasiert und differenziert erfolgen. Es gibt bereits wissenschaftliche Studien und parlamentarische Debatten zu diesem Thema, und ich unterstütze es, dass sich der Bundestag weiterhin mit den Folgen der Maßnahmen auseinandersetzt.

Wie sollen Impfgeschädigte unterstützt werden?

Menschen, die nach einer Corona-Impfung gesundheitliche Schäden erlitten haben, müssen ernst genommen und unterstützt werden. Impfungen sind ein wichtiges Instrument der Pandemiebekämpfung, aber sie können – wie jede medizinische Maßnahme – in seltenen Fällen Nebenwirkungen haben. Deshalb ist es wichtig, dass Betroffene schnellen und unbürokratischen Zugang zu medizinischer und finanzieller Hilfe bekommen.

Derzeit gibt es bereits staatliche Entschädigungsregelungen für Impfgeschädigte nach dem Infektionsschutzgesetz. Allerdings höre ich immer wieder, dass die Verfahren sehr langwierig und kompliziert sind. Hier müssen wir dringend nachbessern, um Betroffenen schneller zu helfen. Ich setze mich dafür ein, dass diese Prozesse vereinfacht und transparenter gestaltet werden. Zudem sollten Forschungen zu Langzeitfolgen von Impfungen weiter unterstützt werden, damit Betroffene medizinisch bestmöglich behandelt werden können.

Ich danke Ihnen für Ihre kritischen Fragen und Ihr Interesse an einer sachlichen Debatte über die Corona-Politik. Für mich ist klar: Es darf kein Thema geben, das wir nicht offen und ehrlich diskutieren können. Gerne stehe ich Ihnen für weitere Fragen oder Anmerkungen zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Johannes Schraps

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