Hallo Johannes Schraps, wenn Sie an die Arten- und Klimakrise denken, welche Ziele setzen Sie sich dann für Ihr politisches Engagement im Bundestag?
Sehr geehrter Herr S.,
die Arten- und die Klimakrise gehören zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Der Klimawandel zeigt sich bereits heute in verheerendem Maße. Er zerstört Lebensräume und Existenzen, beispielsweise durch Überschwemmungen oder Waldbrände. Er betrifft aber auch das Wohlergehen künftiger Generationen. Wir wollen deshalb, dass unser Leben, Arbeiten und Wirtschaften in der Zukunft keine negativen Auswirkungen mehr auf das Klima haben und haben es uns als Ziel gesetzt, in Deutschland bis spätestens 2045 klimaneutral zu sein.
Unsere Erde muss auch für die kommenden Generationen noch bewohnbar sein, dies sind wir auch unseren Kindern und Enkelkindern schuldig. Hierfür haben wir in der vergangenen Legislaturperiode unter anderem das Klimaschutzgesetz verabschiedet, welches erstmals die Klimaziele gesetzlich verbindlich fixiert und einen Kontrollmechanismus verankert hat, der die Bundesregierung verpflichtet, nachzusteuern, wenn sie diese Ziele nicht erreicht. Auch haben wir Plastiktüten und bestimmte Einwegkunststoffartikel verboten, mit dem Insektenschutzgesetz gegen große Widerstände der Union die Voraussetzung für einen effektiven Insektenschutz geschaffen und das Klimaschutzprogramm 2030 verabschiedet, mit welchem wir bis zum Jahr 2030 54 Milliarden Euro in Klimaschutzmaßnahmen investieren.
Auch für die kommende Legislaturperiode haben wir uns viel vorgenommen, um den Klimawandel und das Artensterben aufzuhalten. Eines der größten Ziele von mir und meinen Kolleginnen und Kollegen in der SPD-Bundestagsfraktion ist es, die Energiewende voranzutreiben und als ein Mitmachprojekt für alle Bürgerinnen und Bürger zu gestalten. Hierfür vereinbaren wir in einem Zukunftspakt zwischen Bund, Ländern und Kommunen verbindliche Ausbauziele für erneuerbare Energien und laden alle Bürgerinnen und Bürger sowie die Gemeinden zur Ausgestaltung mit ein. Es ist mir sehr wichtig, dass wir die Energiewende sozial gestalten und alle Menschen auf dem Weg hin zu einem klimaneutralen Land mitnehmen, indem wir unter anderem erneuerbare Energien günstiger machen, die EEG-Umlage abschaffen und Strukturhilfen für die vom Kohleausstieg betroffenen Regionen zur Verfügung stellen.
Die Mobilitätswende wollen wir durch die Förderung eines klimaneutralen öffentlichen Personennahverkehrs vorantreiben. Bis 2030 wünsche ich mir 15 Millionen Elektroautos auf unseren Straßen, hierfür müssen wir die notwendige Infrastruktur ausbauen. Um die Industrie auf ihrem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen, setzen wir auf direkte Investitionsförderung und die sichere Bereitstellung des notwendigen Stroms, vor allem durch den Ausbau erneuerbarer Energien und der Strom-Netzwerke. Hier wurden wir in der Vergangenheit von unserem Koalitionspartner immer wieder ausgebremst.
Auch setzen wir uns für den Erhalt von Wäldern und Mooren, denen eine besondere Bedeutung beim Schutz der Biodiversität, aber auch als Kohlenstoffsenker zukommt. Indem wir unnötiges Plastik vermeiden und dort, wo dies nicht möglich ist, umweltfreundliche und recycelbare Lösungen einfordern, wollen wir außerdem die Plastikflut zurückdrängen. Auch ganz grundsätzlich wollen wir unsere Wirtschaft zur Kreislaufwirtschaft umwandeln und damit die Abfallmengen verringern.
Maßnahmen wie diese und weitere sind dringend notwendig, um unser Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, zu erreichen. Wir müssen weiter engagiert handeln, im Sinne einer Zukunft für uns und für folgende Generationen. Deshalb möchte ich mich im Bundestag für einen engagierten, effektiven und sozial verträglichen Klima- und Artenschutz einsetzen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen meine Zielsetzungen und Überzeugungen darlegen. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gerne wieder an mich.
Herzliche Grüße
Johannes Schraps