Frage an Johannes Müller von David M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Müller,
aktuell studiere ich an der Universität Hamburg. Dass langsam Lockerungen anstehen freut sicherlich viele Student*innen.
Es gibt aber auch Studierende, welche zum Beispiel aufgrund psychischer oder physischer Krankheiten nicht in die Universität können oder nur sehr ungern in Präsenzveranstaltungen gehen, weil ihre Krankheiten dies einfach sehr verkomplizieren und nahezu unmöglich machen.
Da die Digitalisierung in den Universitäten mittlerweile stark fortgeschritten ist und es nun so gut wie überall möglich erscheint Vorlesungen und Arbeitsgemeinschaften Digital anzubieten, wäre meine Frage nun:
Ist es geplant, dass für o.g. Studierende eventuell ein Anspruch auf Digitale Angebote von Vorlesungen (ob asynchron oder synchron wäre nicht relevant) und Arbeitsgemeinschaften (und vielleicht sogar Klausuren) entstehen könnte?
Falls nein, ob Sie diese Thematik eventuell in den Ausschuss bringen oder mit ihren Kolleg*innen besprechen könnten? Denn es gibt nicht wenig Studierende, welche dies betreffen würde.
Auch das "Büro für die Belange von Studierenden mit Behinderung oder chronischer Erkrankung" bemängelte in einem persönlichen Gespräch mit mir die mangelnden Angebote/Möglichkeiten für Nachteilsausgleiche an den Universitäten/(Fach)hochschulen in Hamburg.
Auch gibt es natürlich gesunde Studierende, welche solche Vorteile schätzen würden.
Es soll dabei nicht darum gehen, dass die Präsenzuniversität eine Fernuniversität werden soll, sondern lediglich die Chance nun zu nutzen um angemessene und mit wenig Aufwand umzusetzende Nachteilsausgleiche primär für Studierende mit Behinderung und evtl. auch sekundär für gesunde Studierende, welche die Vorteile des digitalen Lernens schätzen, anzubieten und den Studierenden so eine echte Chance zu geben, endlich gleichberechtigt studieren zu können.
Ich würde mich über eine Antwort Ihrerseits sehr freuen.
Bleiben Sie Gesund.
Mit freundlichen Grüßen
Lieber Herr M.,
danke für Ihren Hinweis. Ich persönlich schätze digitale, on-demand Lehrangebote sehr - noch als Student und auch jetzt als Doktorand habe ich des öfteren Gebrauch von zusätzlichen digitalen Inhalten gemacht - leider meist ausschließlich von einigen US Universitäten, deren Angebot hier leider deutlich stärker.
Wir werden das Thema intern weiter besprechen und sehen, wie wir Digitalisierungs-Angebote verstetigen können und das Angebot hierzulande ausbauen. Nötig ist das in jedem Fall!
Viele Grüße
Johannes Müller