Frage an Johannes Heinrichs von Maike S. bezüglich Soziale Sicherung
Wie gedenken sie liebgewonnene unkommerzielle Kulturprojekte in ihrem Wahlkreis wie z.B. "Köpi 137", Open Space, Den Schwarzen Kanal (Wagenburg) etc. pp. in zukunft zu unterstützen und vor dem immer mehr um sich greifenden Heuschreckenkapitalismus zu schützen?
Haben sie Pläne, weitere unkommerzielle aus der Bevölkerung initierte Projekte zu fördern? Wenn ja, wie?
Werden Sie solche Projekte vor wildwuchernder Bürokratie schützen und in Zukunft verhindern, daß Kunstvereine als illegale Gastwirtschaften kriminalisiert werden?
Wie wollen Sie rasant steigende Mieten verhindern, und die stattfindende Verdrängung langjähriger Anwohner bremsen?
Soll Mitte (insbes. der WK2) in Zukunft nur noch für die "oberen 10.000" bewohn- / -zahlbar sein?
Sehr geehrte Maike Schalonke,
danke für Ihre Anfrage, die sich in erster Linie auf nicht-kommerzielle Kulturprojekte bezieht, in zweiter Linie auf die künftige Bezahlbarkeit der Mieten in Berlin Mitte.
Wie Sie vielleicht schon wissen, geht es uns HUMANWIRTSCHAFTlern ja, weit über die Geldreform in Richtung eines zinsentlasteten Geldsystems hinaus, als Einzigen um die deutliche institutionelle Unterscheidung der sozialen Systemebenen: 1. Wirtschaft, 2. Politik im engeren Sinne, 3. Kultur, 4. Grundwerte, wobei die höheren Ebenen einen Vorrang bekommen sollen und - in einer zinsbereinigten Wirtschaft - auch bekommen können. Aus diesem völlig neuartigen Demokratiekonzept ergibt sich zunächst eine klare allgemeine Antwort auf Ihre Fragen: Die Erhaltung der von Ihnen genannten Kulturprojekte, überhaupt das Ernstnehmen einer bevölkerungsnahen Kultur, wäre uns ein Herzensanliegen - ebenso wie die Vermeidung einer reinen Kommerzialisierung und "Sterilisierung" von Berlin Mitte durch Abbau bezahlbaren Wohnraums.
Ich muss leider im Moment noch so allgemein bleiben, weil wir nicht hoffen können, auf Anhieb so mächtig zu werden, dass wir gleich alles Konkrete durchsetzen können. Doch dürfen Sie ganz sicher sein: Wir werden unseren Mund auftun für die Gesamtrichtung, die wir in ganz Deutschland bekannter machen wollen, indem wir zur Überraschung aller ins Abgeordnetenhaus gelangen (wenn die Wählerschaft uns das nur ermöglicht). Und dies auch an Ihren konkreten Beispielen. Wir sollten also auch nach einer für uns erfolgreichen Wahl Kontakt halten!
Übrigens kommen wir sehr gern mal mit unserem Straßentheater ins Köpi 137, wenn genügend Leute da sind. (Neulich waren wir nachmittags in der Nähe, aber es war "tote Hose".) Können Sie mir einen Tipp geben?
Mit schönen Grüßen!
Johannes Heinrichs
(Tel. 325 61 49, 0176/26 36 71 95)