Frage an Johannes Bortlisz-Dickhoff von Rainer A. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Bortlisz-Dickhoff,
Sie treten als Kandidat der Partei GRÜNE im Rhein-Erft-Kreis III zur Landtagswahl an.
Wie Sie sicherlich wissen, sind Schützenwesen und Jagd seit Generationen fest in der Kultur des Erftkreises verankert; ein Teil der ältesten Schützengesellschaften der Republik haben hier ihre Wurzeln. Hier wird auf ehrenamtlicher Basis ein Beitrag zum kulturellen und breitensportlichen Leben unserer Gesellschaft sowie zielgerichtet Jugendarbeit geleistet. Den Heranwachsenden werden gesellschaftliche Werte vermittelt und es wird ihnen ein Bereich eröffnet in dem sie sich selbst erfahren und beweisen können. Die Jäger(schaften) leisten darüber hinaus einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für den Erhalt unserer Umwelt. Allen gemein ist die Waffe als Sportgerät oder Handwerkszeug.
Trotz aller Verschärfungen seit 1976 gibt es jedoch weiterhin Kriminelle die illegale Waffen oder einfache Gegenstände für ihre Taten nutzen und „Amokläufer“, die sich im Baumarkt, im Internet oder auf illegalen Pfaden ihre Tatmittel beschaffen. Keine der Verschärfungen ist bisher auf ihre Wirksamkeit hin untersucht worden; lediglich die Realität hat bewiesen, wie wirkungslos manche der im Eilverfahren eingeführten Verschärfungen sind.
Von daher interessiert mich und sicher auch gleich gesinnte Bürger/Wähler des Erftkreises, wie Sie über dieses Thema denken und wie Ihre Haltung gegenüber ggf. weiteren Verschärfungen ist. Werden Sie sich für den Erhalt von Schießsport und Jagd als gesellschaftlichem Element einsetzen und dadurch dem gesetzestreuen und mündigen Bürger/Wähler das Vertrauen entgegenbringen das er verdient?
Für mich persönlich und sicherlich auch andere Bürger/Wähler ist Ihre Haltung zu diesem Thema Wahl entscheidend. Aus diesem Grunde würde ich mich über eine ausführliche, sach- und zielgerichtete Antwort freuen.
Mit freundlichen Grüssen
R. Ackermann
Wahlkreisbetreuer 092-Erftkreis
der Fördervereinigung Legaler Waffenbesitz e.V. (FvLW e.V.)
092-ackermann@fvlw.de
Sehr geehrter Herr Ackermann,
unbestritten ist das Jagd- und Schützenwesen in Deutschland Teil des von vielen nach vor auch aktiv gepflegten historischen Erbes. Hier steht - denke ich - auch nicht zur Debatte, meine persönliche Überzeugung, niemals Schusswaffen in die Hand zu nehmen, zur Grundlage des politischen Handels zu machen. Wichtig ist aber, wie sie ja auch schreiben, dass die Möglichkeiten unbeaufsichtigt und unbefugt an Schusswaffen zu gelangen, unterbunden werden müssen. Ob der private Besitz von Waffen noch weiter eingeschränkt werden muss, muss sicher noch einmal überprüft werden. Wahrscheinlich gibt es hier - wie in vielen Bereichen - ein Vollzugsdefizit. Für rein sportliche und kulturelle Belange sollten die Waffen in sicheren und nicht privaten gesicherten Waffenschränken untergebracht werden. Hier sollte niemand allein an den Waffenschrank kommen können.
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Bortlisz-Dickhoff