Schutz von Grundnahrungsmitteln und Umgehung der EU Verordnung Nr. 1169/2011. Wo ist der Verbraucherschutz ?
Sehr geehrte Frau Selbert,
ich möchte sie um Unterstützung bitten die Umsetzung der EU-Verordnung Nr. 1169/2011 zum Einsatz von Mehlwürmern in Brot und Backwaren in Deutschland zu umgehen. Keine weitere Verpanschung eines Grundnahrungsmittels. Nicht nur Vegetarier sondern auch Millionen andere Menschen wollen keine Mehlwürmer in Ihren Backwaren essen. Die EU überschreitet hier die Grenze des appetitlichen und des Anstandes. Ich fordere ein Reinheitsgebot für alle Backwaren so wie es für Bier auch gilt. Brot ist ein Grundnahrungsmittel und muss geschützt sein. Wer Raupen, Larven, Käfer, Grillen oder Würmer im Brot essen will, kann das in speziellen Broten, aber es darf nicht grundsätzlich in ein Grundnahrungsmittel eingesetzt werden. Wo ist der Verbraucherschutz ? Selbst wenn man auf Veganes Brot zurückgreifen kann, ist das nicht flächendeckend verfügbar und preislich nur für wenige erschwinglich, hier wird die Grundversorgung massiv eingeschränkt.
Mit freundlichen Grüßen, Daniel M..
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Sehr geehrter Herr M.,
herzlichen Dank für Ihre Mitteilung. Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie mich auf dieses Thema aufmerksam gemacht haben. Ich muss Ihnen beipflichten. Meines Erachtens kann es nicht sein, dass Verbraucherinnen und Verbraucher damit rechnen müssen, in Backwaren, Teigwaren, Käse, Kartoffelprodukten oder in Obst- und Gemüsekompotten Insektenpulver zu finden. Dabei bin ich keineswegs grundsätzlich gegen Insekten als Lebensmittel. Ich erachte es für ausgesprochen sinnvoll, Insektenpulver als Nahrungsmittel zu protegieren. Aber dies natürlich nur dann, wenn ich mich auch bewusst dafür entscheiden kann, dieses Lebensmittel anstelle von sonstigem Fleisch zu verzehren, wenn ich also wählen kann, nehme ich einen Hamburger aus Rindfleisch oder einen Hamburger aus Insektenmehl. Es kann aber nicht sein, dass zukünftig in Lebensmitteln Fleisch enthalten ist, in dem gemeinhin gar kein Fleisch enthalten ist. Dies widerspricht m.E. dem Willen der Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich ja zunehmend dafür entscheiden, fleischlos zu essen oder sich gar vegan zu ernähren. Sie müssen nunmehr bei einer Vielzahl von Produkten das Kleingedruckte studieren oder nachfragen, um sicher bei der Auswahl zu sein. Das halte ich nicht für akzeptabel. Sollte ich die Möglichkeit erhalten, Verantwortung übernehmen zu können, freue ich mich darauf, Ihr Ansinnen weiter verfolgen zu können.
Nochmals herzlichen Dank für die Mitteilung dieser Problemlage und viele Grüße aus Flensburg, Johanna Selbert