Frage an Jörg Vogelsänger von andreas J. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Vogelsänger,

vielen Dank für die aussagefähige und vor allem schnelle Antwort.

Aus diesem Thema ergeben sich aber noch weitere Fragen, die mir auf der Seele liegen:

1. Wann werden Gesetze zum besseren Darlehensnehmerschutz in Kraft treten?

2. War das Entstehen dieser Gesetzeslücke (wie in meiner ersten Fragestellung erläutert) vom Gesetzgeber gewollt?

3. Sollen dem Wettbewerb mit niedrigen Darlehenszinsen wirklich die Schicksale einzelner Kreditnehmer geopfert werden (einkalkulierte Kolladeralschäden)?

4. Haben redliche Kreditnehmer eine Chance durch Rückzahlung des Restdarlehens den Darlehensvertrag vorzeitig zu kündigen? Vor allem, wenn ihr Darlehensgeber sich nun in der Hand von einer sog. Heuschrecke wie Lone Star befindet.

5. Ist es wirklich der volle Ernst von Frau Zypries, wenn sie meint, dass man sich bei ungerechtfertigter Zwangsvollstreckung gegen die Bank zur wehr setzen soll?? Ist ihr denn klar, dass man dann defakto keine Finanzen mehr für ein Klageverfahren besitzt?

Gerade dieser Verweis auf den so gelobten Rechtsstaat ist in meinen Augen für Betroffene äußerst zynisch. Auf gut deutsch, womit soll man denn Klagen, wenn man platt gemacht wurde? Proßesskostenhilfe hin oder her, das Haus/die Immobilie ist weg, und das rechtmäßig. Aus dem Ernst der Lage sei mir noch eine Frage erlaubt.

6. Gibt es bis zu einer Gesetzesänderung einen sofortig wirksamen Übergangsschutz?

In meinen Augen sind die Banken in ihrer Gier dabei, das wichtigste Kapital - und zwar das Kundenvertrauen - gründlich zu verspielen. Hat denn die Bundesregierung keine Angst, dass es dadurch zu einem Werteverlust der Immobilien auch in D. kommen kann, wenn keiner mehr sich getraut ein Darlehen aufzunehmen? Nur umgehender Verbraucherschutz kann einer Immobilienkrise wirklich entgegenwirken. Nicht nur Aktienwerte sind Vertrauenswerte!!

Mit freundlichen Grüßen, A. Johne