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Frage von Sylvia B. •

Frage an Jörg-Uwe Hahn von Sylvia B. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Hahn,

wie muss ich mir Ihr Konzept zur Kinderschule vorstellen? Ich bin in der Tat unzufrieden mit der Förderung der Kinder im Vorschulalter, zuviel freies Spiel und zuwenig Vorbereitung auf die Schule. Soll die Kinderschule in die Kitas integriert sein und wer soll hier als "Lehrpersonal" eingeplant werden? Oder bezieht sich Ihr Konzept der Kinderschule nur auf die Sprachförderung inbesondere bei Migrantenkindern?

Außerdem finde ich das Datum 01.07. als Grenze zwischen Kann- und Muss- Kindern für die Einschulung zu früh gestetzt. In anderen Bundesländern ist dieses Datum viel später festgelegt, teilweise bis zu einem halben Jahr. Soll nach Ihrer Meinung daran auch etwas geändert werden?

Viele Grüße
Sylvia Braun

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Braun,

um die Entwicklungschancen unserer Kinder zu nutzen, muss neben dem Elternhaus der Kindergarten die erste Bildungseinrichtung sein.Ich möchte deshalb ein umfassendes neues Konzept der vorschulischen Betreuung und Bildung, eine viel größere Verzahnung auch zwischen schulischer und vorschulischer Unterrichtung der Kinder. Auch wenn das den Bürger nur bedingt bewusst ist, es ist schon ein Fehler, dass Kindergarten zum Sozial- und Schule zum Kultusministerium gehören. Wir wollten es zusammenfassen.

Unser Modell der verpflichtenden Kinderschule für alle 5 Jährigen soll die Schulfähigkeit fördern und Chancengleichheit beim Schulstart ermöglichen. Und dazu gehört auf alle Fälle, das spielende Erlernen der deutschen Sprache. Nicht nur Kinder aus Migrantenfamilien können höchstens zur Hälfte altersgerecht Deutsch, aber auch jedes 5. Kind aus heimatlichen Familien hat größere Sprachprobleme. In einem ausgewogenen Konzept von spielerischen und altersgerechtem Lernen sollen die Kinder von Erziehern, Sozialpädagogen und Grundschullehrern auf die Schule vorbereitet werden. Bestehende Talente sollen gefördert und Defizite beseitigt werden. Die Kinderschule bereitet wirklich alle Kinder auf die Schule vor und verhindert somit auch Rückstellungen.

Regeln sollen, und das gilt nicht nur bei der Einschulung, niemals total starr, sondern auf das jeweilige Individuum bezogen werden.

Jörg-Uwe Hahn