Frage an Jörg Rupp von Fritz C. bezüglich Wirtschaft
Sehr geerhrter Herr Rupp,
der informierte Bürger weiß, daß unser Staat sparen und Schulden abbauen muß. Täglich hören wir - auch von Vertretern Ihrer Partei - daß es beim Kürzen und Streichen jetzt keine Tabus mehr geben dürfe. Klingt mutig.
Doch warum bleiben dann etliche Einspar-Potentiale unerwähnt und ungenutzt? Z.B. die von den Rechnungshöfen alljährlich angeprangerten Verschwendungen in allen Haushaltsbereichen?
Oder die viel zu hohen deutschen Zahlungen an die EU, an die UNO, an Entwicklungsländer, für militärische Auslandseinsätze der Bundeswehr, für die Stationierung der US-Truppen in der BRD, für Einwanderung und Asylmißbrauch?
Seit Jahrzehnten gibt es eine riesige Umverteilung von innen nach außen, eine Ausplünderung deutscher Steuerzahler zugunsten fremder Interessen. Haben Sie die Absicht, hier endlich den Rotstift anzusetzen?
Sehr geehrter Herr Charta,
vielleicht kennen Sie das ja von zu Hause: man muss sparen, trotzdem gibt es noch Dinge, bei denen der Eine der Meinung ist, das kann man einsparen, andere halten es für unbedingt notwendig. So könnte ich mir vorstellen, dass wir beide uns in die Wolle kriegen würden, wenn es um den Strombezug ginge - ich würde weiterhin teureren Ökostrom beziehen wollen, was Sie vielleicht als Einsparpotenzial betrachten würden.
Trotzdem halte ich auch die Berichte der Rechnungshöfe für hochinteressant und wenn ich zu bestimmen hätte, würde ich den Rechnungshöfen mehr Macht zubilligen und eine Haftungsregelung für Verschwendung einführen. Viele Ausgaben, die allein Repräsenattionszwecken dienen, finde ich oft übertrieben. Denn warum muss der Kanzler an einer Einzelanfertigung von einem Schreibtisch sitzen - da wär sicherlich auch ein Modell von der Stange gegenauso zweckdienlich gewesen - um nur ein Beispiel zu nennen, das mir gerade aktuell anhand eines Fernsehberichtes über das Kanzleramt beschäftigt hat.
Die Zahlungen an die EU halte ich nicht für zu hoch, weil ich die EU für notwendig erachte - man sollte vielleicht eher die Frage nach der Verwendung der Gelder stellen. Ebenfalls unabdingbar sind für mich die Zahlungen an die UNO. Ich finde jedoch schon, dass wir einen Platz in dieser einen Welt haben und mit unserer wirtschaftlichen Stärke und der Rolle, die wir spielen, auch eine Verantwortung haben. Friedens - und friedenssichernde Einsätze der Bundeswehr sind nur ein Ausdruck davon - Kriegseinsätze sind jedoch schon wieder differenzierter zu betrachten. Aber es gibt eben Menschen, denen kann man nur mit der Waffe in der Hand entgegentreten - das haben vor allem wir GRÜNEN lernen müssen. Und so, wie ich im eigenen Leben von mir und anderen erwarte, dass ich nicht wegschaue, wenn irgendwo Menschen zu Schaden kommen und ich helfen kann, so ist das auch mit den Militäreinsätzen.
Ohne Einwanderung sind wir nicht überlebensfähig und wollen Sie tatsächlich Leuten den Zutritt zu diesem Land verwehren, wenn sie als Konsequenz daraus sterben würden? Sicherlich nicht. Wenn einige wenige unser Asylrecht missbrauchen, so ist das eine kleines Opfer für die in ein menschenwürdiges Leben gerettete Menschen - ich finde, wir müssten noch viel mehr für die Armen und verfolgten dieses Planeten tun - national und international.
Sie sehen - wir kriegen uns schon in die Wolle bei den Ausgaben:-) Wir leben mit allen Menschen in einer Welt - und wir sind daher mit verantwortlich, was Menschen in dieser einen Welt geschieht oder zumindest verpflichtet, zu helfen, wo wir können. Dabei - und da bin ich dann bei Ihnen - würde auch nicht mein ganzes Geld an arme Menschen verschenken - auch ich muss noch leben. Aber im Rahemn meiner Leisungsfähigkeit - und wenn es nur immaterielle Werte sein können - sollte ich helfen, wenn ich kann.
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Rupp