Portrait von Jörg Rohde
Jörg Rohde
FDP
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Jörg Rohde zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Wolf H. •

Frage an Jörg Rohde von Wolf H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Rohde,

ich habe folgende Nachfragen:

Das hieße ja; niemand könnte mehr eine individuelle Antwort von der FDP erhalten. Warum bekommt man dann von den Grünen individuelle Antworten, die ähnlich wenige Abgeordnete im Bundestag haben?

Zitat: Ein Besuch in einer Gaststätte basiert aber auf Freiwilligkeit ....

Was machen Menschen im Urlaub, bei Geschäftsessen, auf Dienstreisen oder bei Betriebsfeiern, wenn sie sich dem giftigen Tabakrauch nicht aussetzen wollen? Möchten Sie die vom gesellschaftlichen Leben ausschließen?

Wie wehren sich Kinder, die von ihren rücksichtlosen Eltern mit in eine verrauchte Gaststätte genommen werden?

So ganz freiwillig sind Gaststättenbesuche wohl nicht immer.

Zitat: ... Sonst geht es demnächst um ein Verbot von Alkohol, ungesundem Essen und riskanten Sportarten.

Werden beim Alkohol, Essen oder Sport alle umstehenden gesundheitlich geschädigt?

Warum benutzt die FDP immer wieder solche unzutreffenden Vergleiche?

Zitat: Die Kunden können dann selbst entscheiden, ob sie sich dem Rauch aussetzten wollen oder nicht. Letztendlich würde der Markt und die Nachfrage und nicht zuletzt der Gastwirt entscheiden, welche Lösung für das jeweilige Lokal passend ist. Dies wäre eine einfache und unbürokratische Lösung.

Ist der FDP nicht bekannt, daß all die freiwilligen Regelungen in der Vergangenheit gescheitert sind, siehe magere 10,9 Prozent rauchfreie Bereiche März 2007 statt der versprochenen 60 Prozent.
www.bmg.bund.de/nn_600172/DE/Presse/Pressemitteilungen/Presse-Drogenbeauftragte/pm-26-2-07,param=.html

Zitat: Die momentane Lösung ist Existenz gefährdend, vor allem für Besitzer von kleinen Kneipen auf dem Land.

Die Umsätze der Gastwirte würden dann am wenigsten beeinträchtigt, wenn die Rauchverbote umfassend sind.

Hat sich die FDP nicht immer dagegen gewehrt und damit den Wirten am meisten geschadet?

Mit freundlichen Grüßen

Wolf Hempel

Portrait von Jörg Rohde
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Hempel,

auch Ihre Nachfragen beantworte ich gerne:

1) Solange sich meine Meinung zu einem Thema mit der Mehrheitsmeinung der Bundestagsfraktion deckt, gibt es keinen Grund, diese Position inhaltlich deckungsgleich zu paraphrasieren.

2) Auch im Urlaub, bei Geschäftsessen, auf Dienstreisen oder bei Betriebsfeiern gelten einerseits die Möglichkeiten des Hausrechts, vor allem und im besonderem Maße aber auch Rücksichtnahme und Verantwortung sowohl der Gastgeber als auch der Gäste. Ein Gesetz sollte nicht notwendige und wünschenswerte Gespräche zwischen Rauchern und Nichtrauchern ersetzen.

3) Eltern, die ihre Kinder Tabakrauch aussetzen, tun dies im Zweifel in weitaus intensiveren Maße zuhause in privaten Räumlichkeiten. Umso wichtiger ist es, Kinder und Jugendliche frühzeitig über die Gefahr des Rauchens und vor allem auch Passivrauchens in der Schule aufzuklären und sie in ihrer Persönlichkeit so zu stärken, dass sie ihren Wunsch nach Rauchfreiheit auch im privaten Umfeld artikulieren.

4) Auch der Konsum von Alkohol und ungesundem Essen sowie die Ausübung von Risikosportarten können sich durch eine falsche Vorbildfunktion negativ auf andere auswirken. Der Vergleich ist also nicht unzutreffend.

5) Vor allem Einraum-Kneipen können keine Nichtraucherräume schaffen. Insbesondere Gaststätten mit einer hohen Stammgastfrequenz werden in ihrer Existenz bedroht, sofern es sich bei einer nennenswerten Zahl von Gästen um Raucher handelt. Diese wandern entweder in Gaststätten mit mehreren Räumen ab oder bleiben zuhause. In anderen Gaststätten setzen sich freiwillige Regelungen immer mehr durch, wenn auch zu meinem Bedauern nicht in der gewünschten Geschwindigkeit. Dennoch bin ich überzeugt, dass freiwillige Regelungen sowohl den Interessen der Gäste als auch der Wirte näher kommen.

Mit freundlichem Gruß

Jörg Rohde MdB