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Frage von Uwe C. •

Frage an Jörg Denninghoff von Uwe C. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Hallo Herr Denninghoff,

in der letzten Woche gab es im Fernsehsender SWR3 eine Wahlkampfsendung mit Ihrer Frau Dreyer und Herrn Baldauf.

Es ging auch um Mangel an Landärzten in Rheinland-Pfalz.

Herr Baldauf schlug in diesem Zusammenhang der amtierenden Ministerpräsidentin vor, an der Uni in Mainz 200 weitere Studienplätze für die Ausbildung von Ärzten zu schaffen, um den Mangel an Landärzten zu mildern.

Die Ministerpräsidentin antwortete daraufhin sinngemäß:
Wenn diese zusätzlichen Studienplätze geschaffen werden würden, dann können sich ja dort auch Studenten, zum Beispiel aus Hamburg oder Bremen, auf Kosten des Steuerzahlers von Rheinland-Pfalz, dort ausbilden lassen, die ja dann mit großer Wahrscheinlichkeit nach der Ausbildung in Mainz wieder nach Hamburg oder Bremen zurück gehen würden. Rheinland-Pfalz hätte dann die Kosten und die anderen Bundesländer die Ärzte. Deshalb lehnt sie diese 200 zusätzlichen Plätze ab!

Vertreten Sie auch diese Meinung?

Wenn ja, was würden Sie dann dazu sagen, wenn andere Bundesländer die Ausbildung von Studenten aus Rheinland-Pfalz aus den gleichen Gründen ablehnen würden?

Ich war jedenfalls entsetzt von der Begründung der Ministerpräsidentin!

Mit freundlichen Grüßen
Uwe Cyrkel

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Cyrkel,

vielen Dank für Ihre Anfrage, auf die ich Ihnen gerne antworte. Die ärztliche Versorgung auf dem Land beschäftigt auch mich als Abgeordneter dieses Wahlkreises und als langjähriger Kommunalpolitiker. Daher war und bin ich viel in Gesprächen mit den ortsansässigen Ärzten und wurde auch bei drohenden Praxisschließungen aufgrund von fehlenden Nachfolgern um Rat und Hilfe gebeten.
Nun zu Ihrer Fragestellung, ob ich die Auffassung der Ministerpräsidentin teile, dass eine Erhöhung der Studienplätze um 200 nicht dazu führe, dass sich in Rheinland- Pfalz mehr Hausärzte niederließen.
Eine Erhöhung der Medizinstudienplätze führt nicht automatisch zu einer größeren Anzahl an Medizinabsolventen, die in Rheinland-Pfalz als Landarzt arbeiten wollen. Daher begrüße ich die Maßnahmen zur Stärkung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum, die unsere Regierung in dieser Legislaturperiode umgesetzt hat: Die Anzahl der Medizinstudienplätze wurde erhöht, verbunden mit der Landarztquote wird hier jungen Menschen, die später auch als Ärztinnen und Ärzte auf dem Land arbeiten wollen, ein Zukunftsangebot gemacht, von dem alle Beteiligten profitieren. Außerdem wurden und werden viele Unterstützungsmöglichkeiten an Arztpraxen angeboten: Förderungen bei Praxisneugründungen, Telemedizinprojekte und Gemeindeschwester plus, um hier nur einige zu nennen.
Und ich möchte anmerken, dass anders als Sie es offensichtlich verstanden haben, das Medizinstudium in Rheinland-Pfalz genauso wie in den anderen 15 Bundesländern grundsätzlich Bewerberinnen und Bewerbern aus dem gesamten Bundesgebiet offensteht.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Denninghoff