Frage an Jörg Denninghoff von Klaus P. bezüglich Verkehr
Warum sperrt man sich in der SPD so vehement gegen die Abschaffung der Straßenausbeiträge. Ich empfinde es als eine Reiesenschweinerei das Bürger durch diese Verfahrensweise finanziell belastet werden, obwohl die Strassen von der Allgemeinheit benutzt werden. Was würden Sie denn sagen wenn Sie durch den Straßenausbau eben mal mit 50.000 EUR belastet werden würden und Sie im fortgeschrittenen Alter sind und einen Kredit dafür aufnehmen müssten und die Bank aufgrund Ihres Alters diesen verwehrt? Diese Frage hätte ich gerne eine präzise Antwort. Argumente warum man in der SPD daran festhält habe, kenne ich mittlerweile von einem Neujahrsempfang wo Alexander Schweitzer als Gast geladen war.
Nur zu Ihrer Info: Ich war niemals und werde niemals Mitglied einer einer Partei.
Ich will nur eines nicht, das Extreme ob links oder rechts gestärkt werden. Wenn dies passiert dann ist dies dem Versagen der Etablierten zuzuschreiben.
MfG K. P.
Bei den Straßenausbaubeiträgen gibt es drei Aspekte zu beachten:
1. Das System der Straßenausbaubeiträge hat sich in Rheinland-Pfalz bewährt und findet die Unterstützung der rheinland-pfälzischen Kommunen. Eine komplette Abschaffung der Ausbaubeiträge ist weder gerecht noch zweckmäßig: Von der Erneuerung einer kommunalen Straße profitieren in erster Linie die Eigentümerinnen und Eigentümer, weil oftmals der Wert ihres Grundstücks steigt. Es ist daher nur gerecht, wenn die Eigentümerinnen und Eigentümer über wiederkehrende Beiträge an den Ausbaukosten beteiligt werden. Ohne Ausbaubeiträge müssten die Kosten von der Allgemeinheit, also von allen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern, gestemmt werden – auch von Mieterinnen und Mietern, die selbst nicht von der Wertsteigerung einer Immobilie profitieren. Hinzu kommt, dass in anderen Ländern, die sich von den Ausbaubeiträgen verabschiedet haben, in der Folge die Grundsteuer oder die Grunderwerbssteuer erhöht wurde.
2. Die Nutzung einer Straße durch die Allgemeinheit findet schon jetzt Beachtung bei den Straßenausbaubeiträgen. Dies spiegelt der sogenannte Gemeindeanteil wider. Je ausgeprägter also die Nutzung durch die Allgemeinheit umso höher ist der Gemeindeanteil.
3. Bei einmaligen Straßenausbaubeiträgen können hohen Belastungen für die Beitragszahlenden entstehen. Mit der Umstellung auf wiederkehrende Beiträge wird das geändert. Die Kosten für den Ausbau werden dabei gleichmäßig auf einen größeren Kreis von Beitragszahlerinnen und Beitragszahlern in einem Abrechnungsgebiet umgelegt. Die wiederkehrenden Beiträge fallen pro Jahr so deutlich niedriger aus, die finanzielle Belastung für den einzelnen Beitragszahler bleibt dadurch gering.