Frage an Joachim Schuster von Michael C. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dr. Schuster,
bezugnehmend auf Ihre leider sehr kurze und pauschale Antwort vom 26. Juni möchte ich gern eine Rückfrage stellen: Sehen Sie die Koppelung von Arbeit und Einkommen denn als real gegeben an? Vermögenseinkommen machen z.B. keine Arbeit, gleichzeitig machen Pflege und Erziehung der eigenen Kinder, das Sorgen um Angehörige etc. eine Menge Arbeit, erzeugen aber kein Einkommen. Finden Sie es tatsächlich sinnvoll und hinnehmbar, über Erwerbseinkommen nur denjeneigen ein Einkommen zuzugestehen, die in einer Geld abwerfenden Branche arbeiten oder "clever" genug sind, andere für sich arbeiten zu lassen? Woraus begründet sich Ihre Skepsis für das BGE, das sich laut genannter Umfrage zwei Drittel der Europäer wünschen, und das die Kopplung von Arbeit und Einkommen deutlich besser realisieren würde - die meiste Arbeit ist aktuell nicht bezahlt (Quelle: statistisches Bundesamt) - denn noch?
Mit freundlichen Grüßen
Dr. M. C.
Sehr geehrter Herr C.,
an mich als Politiker werden sehr viele Anfragen gerichtet. Aus Zeitgründen bin ich leider nicht in der Lage, zu allen Fragen umfassende Antworten zu geben. Deswegen habe ich mir angewöhnt, zu Fragen, die nicht den Kompetenzbereich des Europäischen Parlamentes betreffen, nur kurz und knapp zu antworten. Und die Fragen einer sozialen Grundsicherung oder eines Grundeinkommens liegen ausschließlich in der Kompetenz der Nationalstaaten. Ich hoffe, sie haben für meine Vorgehensweise Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Schuster