Frage an Joachim Poß von Detlev S. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Poß,
im Zuge der derzeitigen Finanzkrise ist fest davon auszugehen, dass einem betrügerischem Missbrauch Tür und Tor geöffnet werden.
Hierbei beziehe ich mich nicht auf das bereitgestellte Rettungspaket und einem evtl. Missbrauch dieser Gelder, sondern auf die Geldrückflüsse der Notverkäufe aus Aktien, Zertifikaten etc. verschiedenster privater Anleger.
Durch Inkrafttreten der Abgeltungssteuer ab dem Jahr 2009 stellt sich dem "Notverkäufer" jetzt das Problem, die Geldrückflüsse erneut noch in diesem Jahr anzulegen (was jedoch ein erhebliches Risiko bergen dürfte, es sei denn, es wird in Gold; Bundesschatzbriefen oder ähnlich sicheren Anlagen neu angelegt).
Das Problem das sich mir hier eröffnet, besteht darin, dass es hier ein erhebliches Potenzial von Steuerflucht in Richtung der bekannten Steueroasen geben könnte.
Ist unser Finanzamt und die Zollbehörden bereits auf einen solchen Fall vorbereitet oder ist der Reisefreudigkeit des oben genannten Personenkreises noch keine Aufmerksamkeit zuteil geworden ?
Sehr geehrter Herr Surges,
Finanzämter und Zollbehörden werden auch zukünftig - so wie bisher auch und unabhängig von der Finanzmarktkrise - gegen Steuerflucht vorgehen. Für das zu erwartende Aufkommen sind sie personell ausreichend ausgestattet. Die von Ihnen angesprochene Abgeltungssteuer wird die Steuerhinterziehung bei Kapital- bzw. Finanzmarktgeschäften zukünftig erheblich erschweren.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Poß