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Frage von Benjamin K. •

Frage an Joachim Poß von Benjamin K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Poß,

ich beziehe mich auf Ihre Antwort auf die Frage von F. W.. Sie sagen: "Wer an dieser Argumentation festhält, der verliert den Blick für die wirklich wichtigen Fragen der Zeit"

Aber hier liegt doch genau das Problem. Wer bestimmt denn, was die "wirklich wichtigen Fragen unserer Zeit" sind? In nicht unwesentlichem Maß der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Dieser jedoch steht wiederum in enger Verflechtung mit den etablierten Parteien.

Das heißt, die etablierten Parteien geben vor, welche Themen opportun sind und welche nicht, welche Themen öffentlich diskutiert werden dürfen und welche nicht.

Offenkundig gibt es jedoch in der Bevölkerung ein großes Interesse daran, über das neue Finanzierungsmodell des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu diskutieren.

Diese Diskussion ist jedoch von der Politik nicht erwünscht, insofern wird sie unterdrückt und mitunter sogar als "Hetze der Springer-Presse" diffamiert.

So kann es nicht weitergehen. Ein funktionierender demokratischer Rechtsstaat braucht eine funktionierende Presse, damit Politik einer kritischen Kontrolle unterliegt. Ein durch die Berufspolitik kontrollierter öffentlich-rechtlicher Rundfunk verhindert jedoch den freien Diskurs, indem er die Themen kontrolliert und vorgibt, welche Themen wichtig sind und welche nicht.

Für viele Menschen, die seit Jahren bewusst auf Fernsehen verzichten, da sie dieses Medium als minderwertig, manipulativ und sensationslüstern ablehnen, ist die Diskussion der neuen Regelung deutlich wichtiger, als irgendwelche durch das Fernsehen thematisch gepuschten Skandälchen der Politik, die doch von den eigentlichen, den wirklichen Themen unserer Zeit nur ablenken.

Mit freundlichen Grüßen
Benjamin König

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr König,

es wird sie wenig überraschen, dass ich Ihre Einschätzungen nicht teile, dass "die Politik" bzw. "die etablierten Parteien" eine Diskussion unterdrücken.
Aber davon abgesehen: Wer etwas verändern will, der sollte auch den richtigen Adressaten für seine Forderungen kennen: Im Falle der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind dies die Vertreter der Landesregierungen. Denn es sind die einzelnen Landesregierungen, die den Rundfunkstaatsvertrag sowie seine Änderungen untereinander vereinbaren. Der Bund ist hierbei gänzlich unbeteiligt! Ich rechne mit Ihrem Verständnis, dass ich weder Zeit noch Lust habe, schriftlich über Dinge zu diskutieren, die gar nicht in meinen Zuständigkeitsbereich fallen.

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Poß