Frage an Joachim Poß von Cora von H. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Poss,
gerade habe ich gelesen, dass Sie sich in den Passauer Nachrichten dahingehend geäussert haben den Griechen mehr Zeit zu geben! Ihnen dürfte doch klar sein, dass Zeit auch Geld bedeutet. Für mich ist das alles nicht zu fassen! Die jeweiligen Regierung lügen und betrügen mindstens seit man sich in den Euro gemogelt hat. Wie lange will man sich noch vorführen lassen? Ich war von Beginn an gegen jede Art von pekunierer Hilfe, was im Übrigen auch klar geregelt ist in den Verträgen von Lissabon (§26 NoBailOut). Daher nur eine kurze und knappe Frage. Wann ist Schluss mit Zahlungen an die hellenische Republik?
Wäre Griechenland ein normaler Gläubiger einer Sparkasse, hätte der Kredit schon längst gekündigt werden müssen, da man immer wieder gemachte Zusagen nicht einhält.
Deutschlands imenser Schuldenberg wurde von Regierungen gleich welcher Couleur angehäuft wieviele Schulden wollen Sie kommenden Generationen noch hinterlassen?
Für eine Beantwortung wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Ich bin zwar politisch sehr interessiert, alleine wählbar ist für mich keine Partei mehr, ein
Treppenwitz der Geschichte ist, wohl, dass ausgerechnet Honeckers Enkel gegen den ESM sind und waren
Mit freundlichen Grüssen
Cora von Haeften
Sehr geehrte Frau von Haeften,
es ist eigentlich nicht verwunderlich, dass - wie Sie schreiben - Honeckers Enkel gegen den ESM sind. Jedenfalls dann nicht, wenn man davon ausgeht, dass auch im Hinblick auf wirtschaftspolitischen Sachverstand der Apfel nicht weit vom Stamm fällt. Ansonsten gilt: Auch ein - wie Sie es plakativ formulieren - "Einstellen der Zahlungen an die hellenische Republik" würde den Deutschen Steuerzahler eine Menge Geld kosten. Denn wir sind uns doch wohl darüber einig, dass Griechenland dann auch seinen sowohl direkt als auch indirekt gegenüber dem deutschen Steuerzahler eingegangenen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können wird. Zusätzliche dazu kämen aber durch die dann zu erwartenden Verwerfungen unkalkulierbare Folgen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland auf uns zu. Letztendlich wird es bei dem anstehend Ringen um Lösungen immer darum gehen, eine vernünftige Lösung der aktuellen Krise in Europa zu finden, ohne die legitimen Interessen der Bevölkerung in Deutschland aus den Augen zu verlieren. Wer dabei hofft, dass es vermeintlich simple Lösungen geben könnte, der übersieht, welch weitreichende Folgen die weiteren Entwicklungen in Griechenland auf die übrigen Südeuropäischen Staaten und damit letztendlich auf den deutschen Arbeitsmarkt haben können.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Poß