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Joachim Poß
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Frage von Stefan H. •

Frage an Joachim Poß von Stefan H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Poß!

Dem Leitantrag zur Gesundheitspolitik der SPD anlässlich des Bundesparteitages vom 6.12.2011 entnehme ich, dass die SPD die "Liberalisierung des Arzneimittelvertriebes" anstrebt.
Meine Fragen an Sie lauten:1. Wann nimmt die SPD-Fraktion endlich wahr, dass die Apotheken in Deutschland lediglich 2,5 Prozent aller Kosten im Gesundheitswesen verursachen? 2.Warum zieht die SPD eine Berufsgruppe erneut in das Zentrum der Einsparbemuehungen obwohl diese Berufsgruppe bei der Einkommensentwicklung zu "den groessten Verlierern der vergangenen Jahre" (Zitat aus FOCUS Heft 47/2011) gehoert? 3.Wann nimmt die SPD wahr, dass die gesetzlichen Krankenversicherungen enorme Summen fuer Fernsehwerbung und prachtvolle Bauwerke verschwenden? 4.Wann fuehrt das o.g. Gebahren der gesetzlichen Krankenversicherungen zu Konsequenzen bei den gesetzlichen Krankenversicherungen?

Vielen Dank fuer Ihre Antworten!
Mit freundlichem Gruss

Portrait von Joachim Poß
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Hartert,

da die Gesundheitspolitik nicht zu meinen Arbeitsschwerpunkten im Parlament gehört, bitte ich Sie dieses Thema mit einem entsprechenden Fachpolitiker oder mit ihrem Wahlkreisabgeordneten zu diskutieren. Prinzipiell verstehe ich Ihre Kritik aber nicht: Arzneimittel insgesamt zählen zu den großen Kostentreibern im Gesundheitswesen. Wenn es hier gelingt, Kosten zu senken, ohne dass damit ein wesentlicher Qualitätsverlust in der Versorgung der Kranken einhergeht, dann ist das eine gute Sache. Dazu gehört natürlich auch eine kritische Überprüfung beim Arzneimittelvertrieb. Im Regelfall gehören selbständige Apotheker übrigens immer noch zu den Topverdienern in unserem Land. Den Widerspruch, den Sie versuchen aufzuzeigen, kann ich nicht erkennen: Alle Leistungserbringer im Gesundheitssystem müssen letztendlich effizient arbeiten: Das gilt für Apotheker ebenso wie für die Krankenkassen. Denn letztendlich stammen alle in diesen Bereichen eingenommenen Gelder aus den hart erarbeiteten Beiträgen der Versicherten. Den Versuch, verschiedene Kostendämpfungsbemühungen gegeneinander auszuspielen, kann ich daher nicht nachvollziehen.

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Poß