Frage an Joachim Gessinger von Christiane K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Gessinger,
während der Debatte um die Gesundheitsreform die Sie mitgetragen und mit verabschiedet haben, wurde in der großen Debatte um die Praxisgebühr leider völlig übersehen, dass es in Zukunft kein Krankengeld von den Kassen mehr geben wird. D.h. konkret, dass nach 6 Wochen Krankengeld Schluß ist! Damit stürzen Sie chronisch und längerfristig erkrankte Menschen in soziale Nöte. Gut, nun wird wieder kommen, dass sich jeder auch privat absicher muß - was ist, wenn dies finanziell aber nicht mehr zu leisten ist (z.B. bei Menschen mit geringem Einkommen)?
Wie erklären Sie Ihren Wählern diesem - von Ihrer Partei mitzuverantwortenden - sozialen Einschnitt?
Mit freundlichen Grüßen,
Christiane Kaiser
Liebe Frau Kaiser,
da sind Sie nicht ganz richtig informiert.
Kompletter Ausschluss von Krankengeld und auch Zahnersatz aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen KV waren eine Forderung der Union, um über geringere Kassenbeiträge die Lohnnebenkosten zu senken. Der Kompromiss, der auf unser Bestreben hin gefunden wurde, hat beide Leistungen in der GKV belassen. Statt dessen ist eine Umverteilung von 0,45%-Punkten zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ausgehandelt worden, so dass die Arbeitnehmer jetzt 0,45% ihres Bruttoeinkommens mehr an die Krankenkassen abführen, die Arbeitgeber jedoch 0,45% weniger.
Damit konnte der -nicht nur- von Ihnen befürchtete soziale Einschnitt verhindert werden.
Viele Grüße
Joachim Gessinger