Frage an Jo Leinen von Konrad L. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Leinen,
als Vorsitzender des ENVI-Ausschusses bitte ich Sie um eine Sellungnahme bezüglich der Veröffentlichung des Emailverkehrs am Climate Research Unit der East Anglia University.
Ich nehme an, dass Sie sich mit dem Thema bereits bestens auseinandergesetzt haben und sehr wohl die politischen Konsequenzen dieser Veröffentlichung einschätzen können, gerade im Hinblick auf COP 15 und die Glaubwürdigkeit des IPCC, der WMO sowie der UN.
Ich fordere Sie dazu auf, Ihren Teil für eine bedingungs- und schonungslose Ermittlung und Aufklärung zu leisten. Die Verdachtslage weist auf Verbrechen im Zuge des schwerwiegendsten Wissenschaftsskandals der letzten Jahrzehnte hin.
Ich stimme völlig zu, dass uns die stetig wachsende Erdbevölkerung und die damit verbundene Erschöpfung nicht-erneuerbarer Ressourcen zu möglichst effektiven, bzw. globalen Maßnahmen zwingt, doch diese lassen sich nicht pseudowissenschaftlich begründen. Dies wäre auf lange Sicht ein folgenschwerer Trugschluss und ein herber Rückschlag für die gesammte Weltbevölkerung. Eine öffentliche Debatte ist zwingend notwendig und ich bitte Sie, auf diese Anfrage nicht mit einer Standartantwort zu entgegnen.
Mit freundlichen Grüßen,
Konrad Lubej
(P.S. - Bitte unterlassen Sie einen Verweis auf die Internetseite des Umweltbundesamtes, da ich dessen IPCC-zitierenden Inhalt bestens kenne)
Sehr geehrter Herr Lubej,
vielen Dank für Ihre Email. Der Vorfall an der East Anglia University hat ein großes Medienecho ausgelöst.
Wie Sie sicher wissen, wurde das Emailsystem der Universität offenbar gehackt und es besteht der Verdacht, dass es sich bei dem Emailverkehr nicht um die tatsächlichen Emails der Forscher der Climate Research Unit handelt, sondern dass Daten von außen auf den Server gespielt wurden. Es läuft eine polizeiliche Untersuchung.
Da ich die Ergebnisse dieser Untersuchung nicht kenne, werde ich mich hier eines Kommentars zu den Ereignissen enthalten.
Es gibt diejenigen, die davon überzeugt sind, dass der Klimawandel stattfindet und durch menschliches Verhalten beeinflusst wird, dass Ressourcen nicht nachhaltig genug genutzt, z.T. sogar verschwendet werden und dass wir dagegen etwas unternehmen müssen. Zu denen zähle ich mich und deswegen setze ich mich in meiner täglichen Arbeit für den Klimaschutz und für die Förderung Erneuerbarer Energien ein. Es gibt andere, die nicht glauben, dass der Mensch Verantwortung für den Klimawandel trägt. Auch von dieser Seite wird eine leidenschaftliche Debatte geführt.
Viele Menschen weltweit erleben im Alltag die Veränderungen im Klima, sei es durch Dürren oder durch Überflutung, durch Stürme oder den steigenden Meeresspiegel. Sie brauchen keine Berechnungsmodelle um zu erkennen, dass sich ihre Umwelt radikal verändert. Unsere Aufgabe ist es, Mittel und Wege zu finden, um ihnen zu helfen.
Mit besten Grüßen
Jo Leinen